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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_07/0031
tembergischen Staatseisenbahnen hielt eine Rede
, die von Seiten der Firma ebenso pathetisch
erwidert wurde.

Bis zur Jahrhundertwende steigerte sich die Tagesproduktion
von Weckeruhren auf ca. 1000
Stück, die fast alle ins Ausland geschickt wurden,
vor allem über London und Triest nach China,
Japan, Südafrika, Australien, Deutsch-Ost-Afrika
und in den Kongo. Diese Exportabhängigkeit
machte sich nach der Jahrhundertwende besonders
spürbar, als in diesen Ländern (China japan,
Südafrika) Kriege ausbrachen, so daß die Ausfuhr
dorthin längere Zeit unterbrochen werden
mußte. Der Jahresumsatz betrug um diese Zeit
bis zu 3 Millionen Mark. Produziert wurden nun
neben Weckern auch Eintagspendeluhren, Jok-
kerlmusikwecker mit ein oder zwei Melodien.
Die Walzen dazu kamen von der Firma Albert
Reuge, St. Croix/ Schweiz, und spielten Melodien
der verschiedenen Exportländer. Weitere
Produkte waren Tisch- und Buffetuhren in Holzgehäusen
, Standuhren in Holzgehäusen, kleinere
Uhrwerke in jeder Fagon, Küchenuhren mit Porzellan
- und Steingutschildern u. a. m.
Die starke Konkurrenz in Weckeruhren und die

Triumphbogen der Firma bei der Bahneröffnung am
8. Oktober 1892

Grossisten drückten die Preise immer mehr, so
daß die billigen Globewecker schließlich um
1 Mark, die Babywecker um 1,05 M mit 2 %
Skonto an die Grossisten verkauft werden mußten
. Verschiedene Uhrenkonventionen, in Tri-
berg, Villingen und Schwenningen abgeschlossen
, wurden bald von Außenseitern wieder
durchbrochen, so daß die Preise immer weiter
fielen und die Rentabilität der Weckerherstellung
noch geringer wurde. Trotzdem stieg die
Zahl der Arbeiter, die auf 60 gesunken war,
wieder auf rund 100 an, ebenso die tägliche
Produktion von 400 auf 1000 Stück, weil der
Reparaturanfall, besonders durch die Bemühungen
von Franz' Sohn Bruno, von 20 auf 0,5 bis
1 % heruntergedrückt werden konnte.
1907 verstarb unerwartet Benjamin Mayer im
Alter von nicht ganz 53 Jahren. Das war ein
schwerer Schlag für die Firma. Sie wurde nun in
eine GmbH umgewandelt. Teilhaber waren außer
Franz Mayer (Hauptaufsicht) sein Sohn Bruno
(Werkführung), seine Tochter Franziska Heilig
(Korrespondenz und Fakturierung) und deren
Mann Rudolf Heilig (Buchhaltung) sowie
Benjamin Mayers älteste Söhne Albert (Aufsicht
in der Mechanik) und Konrad Mayer d.J. (Aufsicht
in der Uhrmacherei). Letzterer hatte in der
Uhrmacherschule Furtwangen gelernt. Die Beschäftigung
einer so großen Zahl näherer und
weiterer Verwandter erwies sich aber nicht immer
als günstig.

Nach der Umwandlung in eine GmbH wurde der
Firmenname umgeändert in „Deutsch-Amerikanische
Uhrenfabrik vormals K. Mayer & Söhne".
Dagegen strengte die Hamburg-Amerikanische
Uhrenfabrik wegen unlauteren Wettbewerbs
einen Prozeß an, der sämtliche Instanzen durchlief
. Der Prozeß wurde in erster Instanz vor dem
Landgericht Rottweil gewonnen, in zweiter vor
dem Oberlandesgericht Stuttgart verloren und
in dritter Instanz vor dem Reichsgericht Leipzig
1910 endgültig gewonnen. Die Auseinandersetzung
in den Fachzeitungen hatte aber der Firma
großen Abbruch getan, zumal die Firma unter
ihrem alten, bewährten Namen überall gut eingeführt
war.

1906 baute die Firma Voigt von Heidenheim mit
einem ursprünglichen Kostenvoranschlag von
25 000 M eine doppelte Turbinenanlage ein, die
eine Leistungskraft von 80 bis 100 PS aufweisen
sollte. Bei der Ausschachtung kam man sofort

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