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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_07/0056
ßen Feldes stellt den Wendekreis des Steinbocks
dar (Wintersonnenwende).
Auf dem Zifferblatt rotiert zunächst der
Tierkreis, getragen von zwei sich kreuzenden
Eisenstäben, deren einer durch Frühlings- und
Herbstpunkt, der andere durch den Sommer-
und Wintersonnenwendepunkt geht. Auf den
sich kreuzenden Stäben des Tierkreises ist die
Kalenderscheibe exzentrisch angebracht, und
zwar so, daß die Stäbe unter demjenigen Datum
zu liegen kommen, das dem Beginn der entsprechenden
Jahreszeit entspricht. Der Tierkreis ist
auf dem Gewinde des dicksten der vier Rohre
(Bild 4) fest verschraubt.

Die Tierkreisbilder folgen einander entgegen
der Drehung des Uhrzeigers und sind, beim
Frühlingspunkt beginnend, Widder, Stier, Zwillinge
, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion,
Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. Ganz
außen trägt der Tierkreis noch eine Einteilung in
360 Grad, die für den Drachenzeiger bestimmt
ist. Über dem Tierkreis bewegt sich ein vergoldeter
Drachenzeiger, der mit seinem Kopf- und
Schwanzende auf diese Gradeinteilung weist. Er
ist auf dem nächsten Rohr, wie in Bild 4 zu sehen,
verschraubt.

Da die Ebene der Mondbahn mit der durch den
Tierkreis symbolisierten Sonnenbahn (Ekliptik)
in der Natur einen Winkel von rund 5 Grad
bildet, treten, auf die Himmelskugel projiziert,
zwei einander gegenüberliegende Schnittpunkte
auf, welche die Bahnen der beiden Gestirne
gemeinsam haben. Diese Schnittpunkte heißen
die Knoten der Mondbahn, ihre Verbindungslinie
ist die Knotenlinie. Diese Linie wird durch
den Drachenzeiger dargestellt. Kommt der
Mond auf seiner Bahn von Süden her gegen die
Ebene der Sonnenbahn, um sie nach Norden
aufsteigend zu durchstoßen, so spricht man vom
aufsteigenden Knoten (Drachenkopf des Drachenzeigers
), nach einem halben Monat durchwandert
er den absteigenden Knoten seiner
Bahn (Drachenschwanz). Die Lage dieser beiden
Punkte ist nun auf dem Tierkreis nicht ein
für allemal fest, sondern sie wandern gegen die
Reihenfolge der Tierkreiszeichen in rund 18,6
Jahren einmal um. Diese Bewegung vollführt
nun genau der Drachenzeiger, der die Lage der
Knotenlinie im Tierkreis angibt.
Über dem Drachenzeiger dreht sich nun als
nächster der Sonnenzeiger, eine an einer dünnen

Stange befestigte, vergoldete Sonne, die sich
über das 24-Stunden-Zifferblatt und durch den
Tierkreis bewegt (auf dem dritten Rohr
verschraubt). Darauf folgt der Mondzeiger (auf
dem letzten der vier Rohre), bestehend aus
einem Stahlrohr, an dessen Ende eine Halbkugelschale
sitzt, in der sich die halb schwarze, halb
vergoldete Mondkugel drehen kann. Die Drehachse
führt durch das Stahlrohr nach dem Zentrum
des Zifferblattes, wo ein kleines Kegelrädergetriebe
für die Rotation der Mondkugel
sorgt, diese (als Mondphase) mit der Winkelstellung
zum Sonnenzeiger verbindend.
Der Beschauer des Zifferblattes denke sich nun
auf der Erde als dem Mittelpunkt des Zifferblattes
stehend (geozentrische Betrachtung). Dann
dreht sich das ganze System einmal am Tag um
ihn. Genauer gesagt, braucht der Tierkreis für
eine Rotation 23 Stunden und 56 Minuten
(Sterntag), die Sonne dagegen exakt 24 Stunden
(Sonnentag) für einen Umlauf. Sie bleibt also
gegenüber dem Tierkreis zurück und wird erst
nach 365lA Tagen (JahO wieder an der gleichen
Stelle im Tierkreis stehen. Bei dieser Wanderung
durch den Tierkreis bewegt sich die Sonnenzeigerstange
über die Kalenderscheibe und zeigt
im Schnitt mit ihrem äußeren Rand das Datum
an. Tritt dieser Schnittpunkt links in das weiße
Feld (also über den Horizont von Schramberg),
so ist Sonnenaufgang; verläßt er rechts dieses
Feld wieder, ist Sonnenuntergang. Auf der äußeren
2 4-Stunden-Teilung gibt der Sonnenzeiger
die mittlere Schramberger Ortszeit an, also nicht
die Mitteleuropäische Zeit oder die Sommerzeit,
die unserer Ortszeit um 26,5 Minuten (bzw.
1 Stunde und 26,5 Minuten) vorauseilen. Astronomischer
Gepflogenheit folgend beginnt die
Zählung der Stunde mittags mit 24 (gleich Null)
Uhr.

Auch der Mondzeiger bleibt wie die Sonne gegenüber
dem Tierkreis täglich zurück, und zwar
so viel, daß er in knapp 21Vi Tagen (siderischer
Monat) wieder dieselbe Stelle des Tierkreises
erreicht. Da die Sonne während dieser Zeit
ebenfalls im Tierkreis weitergelaufen ist,
braucht der Mond noch rund zwei Tage, bis er
sie seit der letzten Zusammenkunft wieder eingeholt
hat. Nach 29V2 Tagen (synodischer
Monat) ist dies mit der Neumondstellung wieder
der Fall. Die schwarze Kugelhälfte weist
dann auf den Betrachter. Nach 73/s Tagen steht

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