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beim „Rappen" wurde dort noch einige Jahre
weitergearbeitet, bis das Gelände von der HAU
erworben wurde. Erst im letzten Jahrzehnt wurde
dieses Gebäude, das älteste in diesem Bereich
, abgebrochen. An diesem Gebäude vorbei
verlief auch der „alte Weg im Göttelbach" zum
Haasenhof hinauf.
Um 1630 muß der Hof in vier, später in acht Teile
aufgeteilt worden sein. Bernhard Grüßer starb
1665. Er war wie sein Nachfolger Laux (= Lukas
) Diemandt Schmied. Die Schmiede stand
wahrscheinlich als einziges Haus rechts des Göttelbachs
nach der Brücke des Aichhaider Wegs
(Schmiedgasse) am Weg, also auf dem Stammelbachhof
. Diemandt, der aus dem "Stuft Hülmessen
" stammte, heiratete 1656 Catharina Ginter.
Schon 1656 arbeitete hier der mit Catharina
Grüßer, Tochter des Bernhard, verheiratete
Schmied Johannes Lehmann, der aus Tennenbronn
stammte. Er starb schon 1662. Die Witwe
heiratete den Schmied Thomas Schwab von Tri-
berg. Er gab dem Hof den Namen! Im Hofschat-
zungsbuch 1731 ist mit einem Viertel bereits
sein Sohn Joseph Schwab aufgeführt, dann mit je
einem Achtel Benedikt Grießer, Enkel des Bernhard
, Hutmacher, später der Metzger Josef Haas
und sein Sohn Anton. Ein weiteres Achtel hatte
der Hirschwirt Gotthard Kronner und 1748 dessen
Stiefsohn Josef Gläßle. Ein Achtel hatte auch
der Schuster Joseph Haberstroh, ein weiteres
Adlerwirt Jakob Jeggle und 1747 Baltas Pfaff.
Aus Zehntenlisten, die bei der kombinierten
Stiftung („Heiligenfabrique") geführt wurden,
kann noch heute der Ernteertrag der Höfe errechnet
werden. Zwischen 1761 und 1767 wurde
zwischen 1 Malter 2 Sester und 1 Malter 4
Sester (je nach Erntejahr) Roggen und 2 bis 3
Sester Hafer, dazu 2 Sester Gerste abgeliefert.
1792 waren es noch die gleichen Erträge, nur
bei Hafer waren es diesmal 4 Sester.
Die Martinibücher 1777-1779 zeigen, daß die
Bodenzinsen noch genau die gleichen waren
wie 1547: 14 Schilling 22 Heller entsprechen
genau dem jetzigen Kreuzerbetrag 592/3; auch
die 4 Hühner, die 12 Viertel Hafer und die beiden
Fälle sind dabei aufgeführt. 1793 ist auch die
Hofschatzung mit 650 fl noch gleich. Es hat also
keine „Inflation" gegeben!
In der Berechnung der „Kriegsprästationen"
1813-1815 werden 18 Grundstücksbesitzer
mit zusammen 153 fl 7 x angegeben. Damals
besaß die Witwe des Ferdinand Neef VA Teile,
ebenso viele Wendelin Broghammer, Hafner,
Johannes Weber, Kupferschmied, Seifensieder
Martin Hils, Glaser Ignaz Neef, Hutmacher Johannes
Ohler, Seiler Ferdinand Salzgeber, Nagelschmied
Nikolaus Wolber, Adlerwirt Matthias
Haas, Isidor Sohmer und Bäcker Baltas Neef.
Doppelt soviel hatten Weißgerber Fidel Tritsch-
ler und Rotgerber Bernhard Hils. Zusammen
waren es damals 16 Teile bei 18 Besitzern.
In der kurzen Zeit zwischen 1815 und 1842, als
das Haischbuch für die Ablösung aufgestellt wurde
, waren aus den 18 schon 58 Einzelgrundstücksbesitzer
geworden. „Auf dem Schwabenhofhaften
an Zinsfrüchten 12 Sester Haber rauh
Meß (= mit Spelz!), tut württembergisch Meß 1
Scheffel 4 Simri, 1 Viertel 4 Eckle; an Altfall 2
Stück", die infolge Zerstückelung des Guts in
den Betrag von 40 fl fixiert worden sind. Hauptbesitzer
war der Krämer Wendelin Neef, der
kurz darauf die Handelsmühle erbaute, möglicherweise
an der Stelle des alten Hofs. Weitere
größere Anteilsbesitzer waren der Hafner Wendelin
Broghammer, später sein Sohn Johannes
und der Adlerwirt Matthäus Haas.
Der Stammelbachhof im Göttelbach
Der vierte oder „untere" Göttelbachhof ist der
Stammelbachhof, der nach dem letzten Gesamthofbesitzer
Hans Stammelbach benannt wurde.
Die Stammelbach stammten von Lauterbach
bzw. aus einem linken Seitental der Schiltach in
der ehemaligen Gemeinde Hinterlehengericht,
wo heute noch der Hof Stammelbach steht. Übrigens
gab es früher in einzelnen Gemeinden der
Herrschaft auch den Familiennamen Göttelbach.
Nach dem Tode dieses Hans Stammelbach wurde
der Hof zunächst in acht Teile geteilt. Als der
ledige Sohn Johannes 1678 starb, wurde dessen
Achtel unter die sechs noch lebenden Geschwister
aufgeteilt, so daß nun ein Besitzer ein Achtel
hatte, die erwähnten sechs je ein Achtel plus lAs.
Obwohl es nun nur noch sieben ungleiche Anteile
waren, sprach man selten von Siebteln,
sondern in den meisten Kaufverträgen von
Achteln.
Die Ostgrenze des Hofs beginnt mit der bereits
beim Schwabenhöfle genannten Westgrenze.
Der Hof reichte aber nicht mehr bis zur Sulgener
Markung hinauf, sondern er endete etwa 300
Meter unterhalb mit einem langen Dreispitz. Die
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