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„Hans Sachs". Sein Nachfolger war sein Sohn
Josef, der seit 1736 mit der Hardtwirtswitwe
Magdalena Baur aus Seedorf verheiratet war und
in Hardt bis zur Übernahme des elterlichen Höf-
le und der Sonnenwirtschaft 1748 wirtete. Er
hatte 13 Kinder. Nach seinem Tode heiratete
seine Witwe 1767 Josef Stolz, der nun Sonnenwirt
war, bis dessen Stiefsohn Hans Jörg Stammelbach
1782 das Erbe übernahm. Er lebte von
1760-1842 und war der erste Stammelbach,
der ein hohes Alter erreichte. Seine vier Nachfolger
waren Franz Josef (geb. 1801), Franz Josef
(geb. 1844), Carl Otto (geb. 1878) und Georg
(geb. 1920) Die Wirtschaft „Sonne" und später
am heutigen Platz das „Paradies" lagen nicht
mehr im Göttelbach, sondern auf herrschaftlichen
Feldern.
1813 waren auf dem Hof 15, 1842 schon 42
Einzelbesitzer, im Hofbuch 1854 gar 45. Bis
zuletzt waren diese Anteiler zur Erfüllung aller
Auflagen und Abgaben verpflichtet, nämlich zu
Bodenzinsen, Zehnten, Zinshaber, Herstellung
und Unterhaltung des Wuhrs, der Kiener und
der Brücke (Schmiedgasse). Mit dem Steuereinzugwaren
1854 noch der Paradieswirt Stammelbach
und der Glaser Michael Zanger beauftragt.
Das Obermühlhofgut
im unteren Göttelbach
Der unterste und kleinste der fünf Göttelbachhöfe
war das Obermühlhofgut, an das noch der
Obermühlhofweg und das Ölewegle erinnern.
Das Gegenstück zu dieser alten Mühle war die
untere Mühle, die gewöhnlich als Bannmühle
bezeichnet wird, d. h. Mühle, in der die Untertanen
gebannt, also gesetzlich verpflichtet und
gezwungen waren, ihr Getreide mahlen zu lassen
. Diese obere Mühle stand etwa an der Stelle
der heutigen Schreinerei Ragg, unterhalb der
Göttelbachstraße. Getrennt von ihr stand weiter
unten, an der Einmündung in das Ölewegle,
noch eine Ölmühle, die wenigstens zuletzt einen
anderen Besitzer hatte (heute Mühlemacher
Fichter). Diese beiden Mühlen hatten früher
zwei getrennte Wehre (Wuhren) und Mühlegräben
. Erst als 1852 bei einem starken Hochwasser
die beiden Wehre weggerissen worden waren
und das Bachbett sich um über einen Meter
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Blick auf den Bereich der unteren Göttelbachhöfe in der linken Bildhälfte. In der rechten Hälfte Wasserscheide
zum Vogtsbach, ganz rechts alte Straße nach Sulgen (um 1890)
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