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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_08/0022
Franz Fehrenbacher:

DIE EINGEMEINDUNG VON SULGEN

Vor fünfzig Jahren, am 14.5.1938, wurde zwischen Bürgermeister Dr. Arnold und dem stellvertretenden
Bürgermeister Ruf von Sulgen der Eingemeindungsvertrag unterschrieben. Dieser wurde am
21.9.1938 von Reichsstatthalter Murr genehmigt. Die Eingemeindung trat am 1.4.1939 in Kraft. Das
eingemeindete Sulgen bestand erst fünf Jahre. Im Jahre 1934 hatten sich die bis dahin selbständigen
Gemeinden Sulgen und Sulgau zu einer Gemeinde „Sulgen" zusammengeschlossen.

Die Bildung dieser Gemeinden
und ihre Entwicklung bis 1934

Die Besiedlung der Sulgerhöhe erfolgte nach der
Jahrtausendwende. Die Ritter, die hier ihre Burgen
bauten, siedelten einen Teil ihres streitbaren
Gefolges bei sich an, um dasselbe bei Bedarf zur
Verfügung zu haben, und auch, um von ihm
Hofstattzinsen, Zehnten u. a. zu kassieren. Auch
zu Frondiensten wurden diese Siedler herangezogen
. Vom Osten kamen Bauernsöhne hinzu,
die hier rodeten, um eine Existenz aufzubauen.
Auch sie begaben sich unter den Schutz der
Ritter.

Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts war die Sulgerhöhe
im Besitz der Falkensteiner. Ein Teil der
Höfe gehörte auch zeitweise den Schilteckern.
Im Jahre 1444 verkaufte Konrad von Falkenstein
einen Teil seines Besitzes, u. a. auch elf Höfe auf
der Sulgerhöhe, an den Grafen Ludwig von
Württemberg.

Das Jahr 1444 - Geburtsjahr der
späteren Gemeinde Sulgau

Diese an Württemberg verkauften Höfe, darunter
auch vier in Schönbronn, wurden zu einer
Verwaltungseinheit, einem Stab, zusammengefaßt
und dem württembergischen Oberamt
Hornberg zugeteilt. Dieser Zustand dauerte bis
zum Jahre 1810, als Hornberg zum Großherzogtum
Baden kam und Sulgau wie auch Sulgen dem
neugeschaffenen Oberamt Oberndorf zugeteilt
wurden.

Nachdem die Falkensteiner auch noch den Rest
ihres Besitzes an Württemberg verloren hatten,
kam dieser im Jahre 1447 an Hans von Rechberg,
der die Herrschaft Schramberg im Tausch gegen

seine Besitzungen bei Sigmaringen erwarb. Unter
Hans von Rechberg wurde 1496 der alte
Kirchturm gebaut. In der ehemaligen Sakristei
ist noch das Rechbergsche Wappen zu sehen.
Ein Nachkomme des Hans von Rechberg verkaufte
die Herrschaft Schramberg 1526 an die
Landenberger aus der Schweiz. Doch deren
Herrschaft währte nur 21 Jahre. Im Jahre 1547
erwarb Rochus Merz, seinerzeit Kanzler der vorderösterreichischen
Regierung zu Ensisheim im
Elsaß, die Herrschaft Schramberg.

Dieser tauschte einen Teil seines neuerworbenen
Besitzes, nämlich die Höfe in Langenkirn-
bach bei Wolfach, gegen einige württembergische
Höfe in und um Schramberg. Diesen Tausch
nahm Rochus Merz zum Anlaß, seine Sulger Höfe
nun zu einem selbständigen Stab Sulgen zu machen
.

Das Jahr 1558 - Geburtsjahr der
späteren Gemeinde Sulgen

Als die Herrschaft Schramberg im Jahre 1583
vom Nachkommen des Rochus Merz, Gottfried
von Zott, um 15 000 Gulden an das Haus Österreich
abgegeben wurde, wurde damit auch Sulgen
österreichisch.

Es gab von nun an über 200 Jahre lang, nämlich
bis zum gemeinsamen Anschluß an Württemberg
, den württembergischen Stab Sulgau und
den österreichischen Stab Sulgen, die nur einen
Kilometer voneinander entfernt waren. 1806
wurden sie zu selbständigen württembergischen
Gemeinden und blieben es bis 1934, als
sie sich zu einer Gemeinde, nämlich Sulgen,
zusammenschlössen.

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