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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_08/0024
Sulgau

Das Stabshaus des Stabes Sulgau war der „Bären".
Nach 1810 wurde die Gemeindeverwaltung in
das gemeindeigene Haus (Haassche Haus) unmittelbar
daneben verlegt. Im Jahre 1872 kaufte
die Gemeinde von Schmied Wössner sein 1841
erbautes Haus, Rottweiler Straße 1, und baute
dieses zu einem Rat- und Schulhaus um. Einer
der verdientesten Schultheißen von Sulgau war
J.G. Eberhardt (1874-1918,) der den Straßen-
und Wegebau förderte, die Wasserversorgung
verbesserte und weitere kommunale Einrichtungen
schuf. Sein Nachfolger war Wilhelm
Kammerer, der sich um den Zusammenschluß
verdient machte. Der letzte Bürgermeister im
selbständigen Sulgau war Karl Weber.

Kirchlich war Sulgau zusammen mit Sulgen ursprünglich
eine Filiale der Pfarrei Dunningen. Im
Jahr 1435 kauften sich die Sulgener von Dunningen
los und bildeten nun eine gemeinsame Kirchengemeinde
Sulgen. In der Reformation nahm
das württembergische Sulgau den protestantischen
Glauben an und behielt diesen fortan bei.
Die Protestanten von Sulgau wurden nach Weiler
eingepfarrt, bis im Jahre 1835 in Schönbronn
ein ev. Pfarramt eingerichtet wurde. Dieser Pfarrei
wurde nun auch Sulgau zugeteilt. Erst im
Jahre 1958 wurde in Sulgen ein ev. Pfarramt
geschaffen.

Die ev. Einklassenschule in Sulgau war im ersten
Stock des „Wössnerschen Hauses" untergebracht
, bis die Gemeinde 1872 an der Rottweiler
Straße ein Rat- und Schulhaus errichtete.
Die Bevölkerungsentwicklung von Sulgau:
1812: 281 Einwohner
1834: 356 Einwohner
1858: 330 Einwohner
1867: 361 Einwohner
1905: 532 Einwohner
1929: 604 Einwohner
1934: 567 Einwohner

Sulgen

Sulgen teilte mit den übrigen Stabsorten der
Herrschaft Schramberg im 17. und 18. Jahrhundert
das schwere Los wiederholter Besetzungen,
Plünderungen und Brandschatzungen. Die Menschen
waren damals sehr arm und verdienten
sich mit Korbmachen (Krattenmachen) ein geringes
Zubrot. Die Verhältnisse besserten sich

erst, als in Schramberg Industriebetriebe gegründet
wurden.

Das Sulger Stabshaus war auf dem Sulgerberg.
Nach dem Anschluß an Württemberg (1806)
wurde die Gemeindeverwaltung der nun unabhängigen
Gemeinde Sulgen in einem Nebenraum
der „Linde" untergebracht. Als die Gemeinde
dann 1845 das „Haassche Haus" neben
der „Linde" erwarb und es als Rat- und Schulhaus
einrichtete, hatte Sulgen sein erstes Rathaus.
Dieses brannte 1936 völlig ab.
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts drohte
der Gemeinde Sulgen der Ruin. Schultheiß Haas
war im Zusammenhang mit den 48er Unruhen
seines Amtes enthoben worden. Die Stellvertreter
konnten sich aber nicht durchsetzen. So kam
es schließlich dazu, daß die Regierung in Stuttgart
das Schultheißenamt kommissarisch mit
dem Stabsfurier des Hohenasperg, Riegert, besetzten
ließ. Er verwaltete die Gemeinde Sulgen
10 Jahre, bis diese wieder einen Schultheißen
wählen durfte. Gewählt wurde damals K. Duff-
ner. Er stand der Gemeinde 26 Jahre vor und
wurde dann von K. Faller abgelöst, der von 1891
bis 1903 Schultheiß in Sulgen war. Auf ihn folgte
Franz-Xaver Heizmann (1903-1921). Dieser
veranlaßte in den Jahren 1912/13 den großzügigen
Schulhausbau. Etwas umstritten war sein
Nachfolger David Deiber, der 1928 suspendiert
wurde. Letzter Bürgermeister im selbständigen
Sulgen war Vinzenz Sternbacher.
Die kath. Kirchengemeinde Sulgen kaufte sich
1435 von den Kürneckern in Dunningen los und
baute das bisherige Kirchlein aus. Im Jahre 1496
konnte dank der Unterstützung durch die Rech-
berger der mächtige Turm gebaut werden. Während
unter den Landenbergern versucht worden
war, auch Sulgen zu reformieren, führte Rochus
Merz die Gegenreformation durch und setzte
auch in Sulgen wieder einen kath. Geistlichen
ein. Im Dreißigjährigen Krieg nahm die Sulger
Kirche erheblichen Schaden; sie wurde jedoch
danach wieder instand gesetzt. Die ein wenig
vergrößerte Kirche konnte 1658 erneut eingeweiht
werden. Im Jahre 1774 wurde das Pfarrhaus
gebaut, das heute noch als Gemeindezentrum
Verwendung findet. Gegen Ende des 18.
Jahrhunderts wurde die Kirche bei nun mehr als
tausend Katholiken wiederum zu klein. Sie mußte
daher mit Ausnahme des Turms 1828 abgebrochen
und durch eine neue in der Größe

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