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trag. Danach verkaufte Johann Martin Rapp,
Ziegler, sein Haus und zwei Pferde mit dem Feld
auf dem Amtlehenhöfle um 1600 fl an seinen
Sohn Jakob Rapp. Interessant ist hier die Berufsangabe
„Ziegler". Da auf diesem Gebiet später
die Maurer- und Bauunternehmerfamilie Bacher
ansässig war, kann angenommen werden, daß
Jakob Rapp ein Besitzvorgänger war, zumal die
Familie Bacher eine Ziegelhütte betrieb. Nach
diesem Vertrag war also wenigstens das Haus
Eigentum der Rapp, das genannte Feld jedoch
wahrscheinlich nur ein Bestandlehen.
In einem Rechnungsbuch, in dem die Aufteilung
der Kriegslasten 1813-1815 auf die einzeln Güter
niedergeschrieben worden war („Kriegsprästationen
"), steht zu Beginn der Dominikalgüter,
daß zu den Schätzungen diese erstmals 1813
hinzugezogen wurden. Dabei wird an 9. Stelle
das „Amtlehle" mit 272 Gulden 13 Kreuzer Hofwertsteuern
genannt, die wie folgt verteilt wurden
: Engelwirt Jeggle (= Jegglin) mit vier Siebtel
(165 fl 33 X), Georg Rapp, Fuhrmann, mit
zwei Siebtel (77 fl 44 X) und Jakob Rapp, Ziegler
, mit einem Siebtel (38 fl 53 X). An Kriegssteuern
mußte das Amtlehen damals 20 fl 18 X 3
Heller abliefern, die nach dem obigen Verhältnis
aufgeteilt werden mußten. Danach wurde das
Amtlehen im 18. Jahrhundert in sieben Teile
aufgeteilt, die um 1815 auf drei Pächter ungleich
verteilt waren. Fuhrmann Rapp dürfte sein Anwesen
auf dem Grundstück Carl Haas gehabt
haben, denn der Vorgänger von Carl Haas war
gleichzeitig Fuhrunternehmer und später, nach
dem Bau der Eisenbahn im Jahre 1892, Güterbeförderer
.
Bis zum Abschluß der Ablösungen mußten die
Abgaben wie bei allen anderen geteilten Höfen
zuerst an den als Lehensträger festgesetzten Teilbesitzer
abgeliefert und von diesem insgesamt
an den Grund- oder Zehentherrn abgeführt werden
. Zuletzt hatte jeder Hof ein eigenes Martinibuch
, in dem diese „Beschwerden" eingetragen
waren.
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