Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_10/0018
Lothar Späth:

ZUR GESCHICHTE DER SCHRAMBERGER LANDKARTEN
DES 16. UND 18. JAHRHUNDERTS

In Heft 9 wurde die Hoftauschkarte von 1558 vorgestellt und ihre Entstehungsgeschichte durch die
entsprechenden Quellen dokumentiert Bei der nun zu behandelnden Karte schien es noch vor
Jahresfrist so, als ob sich die Untersuchung mangels Quellenmaterials auf diese selbst beschränken
müßte. In der Zwischenzeit konnten aber so reiche und interessante Aktenfunde gemacht werden,
daß sich die Gründe und Umstände, die zur Entstehung dieser Karte führten, fast lückenlos
rekonstruieren lassen.

Die Hoftauschkarte von 1584

Die Karte von 1584 stellt in kartographischer
Hinsicht gegenüber ihrer Vorgängerin von 1558
einen gewaltigen Fortschritt dar. Georg Gadner,
der Kartograph des Herzogs Ludwig von Württemberg
, hat sie entworfen und, wie das Signum
in der unteren linken Ecke ausweist, am 18.
November 1584 fertiggestellt. Sie wurde mit der
Feder auf Pergament gezeichnet und ist 63 X
54,5 cm groß. Ihr Maßstab ist nicht angegeben,
er dürfte etwa 1:30000 betragen. Die Gelände-
und Siedlungsformen sind - von einigen Ausnahmen
abgesehen, von denen noch zu sprechen
sein wird - symbolisch dargestellt. Die für den
Tausch vorgesehenen Höfe sind durchnumeriert
, und zwar die württembergischen in arabischen
(1-33), die schrambergischen in römischen
Ziffern (I-XXXVII). Außerdem ist der
Name des jeweiligen Besitzers beigefügt. In der
Mitte und rechts oben sind die beiden Gruppen
nochmals besonders aufgelistet. Die Karte ent-

Signum in der linken unteren Kartenecke: G(eorg)
G(adner) I(urorum) D(octor) fecit, scripsit et absolvit
XVIII Novembris A Christo nato MDLXXXIIII
(Dr. jur. Georg Gadner fertigte, beschriftete und vollendete
am 18. November 1584 n. Chr. diese Karte)

hält außerdem eine sehr schön gestaltete Windrose
, in der die Mißweisung durch den Kompaß
mit einer um 15° nach Westen abweichenden
Magnetnadel eingezeichnet ist.
Es handelt sich bei dieser Karte um eine sogenannte
Inselkarte, das heißt in unserem Falle,
daß nur der den Tausch betreffende Teil der
Herrschaft Schramberg eingehend dargestellt
ist. Was jenseits ihrer Grenzen lag, ist nur durch
einige markante Punkte, die zur besseren Orientierung
dienen sollten, angedeutet: St. Georgen,
Hornberg, Schiltach und Wolfach am „Kintzig
Fluß". Weitere Orientierungshilfen waren die
außerhalb der Herrschaftsgrenzen verlaufenden

Windrose in der Mitte am unteren Kartenrand mit
Kompaßmißweisung und lateinischer Bezeichnung der
Himmelsrich tungen

16


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_10/0018