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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_10/0019
und damals noch über die Schwarzwaldhöhen
führenden Straßen von Hornberg nach St. Georgen
bzw Schiltach.

Ein paar Details verdienen besonders erwähnt
zu werden:

- Die Zeichnung des „Schlosses" auf dem
Schramberg stimmt mit der auf der Karte von
1558 fast völlig überein. Hinzugekommen ist
lediglich links davon „der groß gart(en)".

- Das auf der Karte von 1558 noch unversehrte
„Schilteck Schlößlein" ist nun als Ruine dargestellt
.

— Ebenso ist die Burg Falkenstein, die auf der
früheren Karte fehlt, als Ruine abgebildet.

— Die Falkensteiner Kapelle und das Kirchlein
St. Erhard im „Hauxwald" (Hugswald), das bei
den Tauschverhandlungen eine besondere
Rolle spielte, sind besonders herausgehoben.
Interessant sind auch die Angaben über die
Herrschaftszugehörigkeit:

Das „Schloß" auf dem Schramberg, darunter die Mühle
im Tos (Ausschnittsvergrößerung)
(Vorlage und Aufnahme: Hauptstaatsarchiv Stuttgart
)

— Sulgau: „Ein gemeiner stab, darin hat Wirtem-
berg zwen hoff"

— Lauterbach: „Ein Schrambergische pfarr"

— Mariazell: „Ein Schrambergischer fleckh und
pfarr"

— Seedorf: „Zu der Herschafft Oberndorff gehörig
"

— Buchenberg: „Ein Wirtembergischer fleckh
und pfarr, wirt vom Tennenbrunn aus
versehen"

— Brogen: „In diser gegend ligen eine guete
Anzal höuv, so in das Hornberger Ambt und
dem kloster S. Jörgen gehörig"

— Ohne Ortsangabe oben rechts: „Allhir stosst
die Herschafft Oberndorff an das Hornberger
Ambt und zum tail an die Schrambergische
Güter"

In unmittelbarem Zusammenhang mit den
Grenzstreitigkeiten sind die folgenden Angaben
bedeutsam:

— Tischneck: „Uff Tischeneck hat Wirtemberg
dem Märtzen (Rochus Merz) drei höff in
Tausch übergeben"

— Tos: „Disen hof im Töß hat Mertz (Rochus
Merz) im Tausch bekomen"

Der Grund für die Entstehung der Karte ist der
immer noch andauernde Streit um Gebietsansprüche
zwischen dem Herzogtum Württemberg
und der Herrschaft Schramberg. Obwohl
1558 ein Vertrag zwischen den beiden Parteien
zustande gekommen war, gab es keinen Frieden.
Immerhin hatte man nun mit ihm eine gemeinsame
Ebene, auf der sich trefflich weiterstreiten
ließ.

Rochus Merz starb 1563, seine Witwe verwaltete
das Erbe bis 1571 weiter. Danach besaß Gottfried
Zott von Berneck die schwerverschuldete
Herrschaft. 1583 erhielt sie Graf Wilhelm von
Zimmern von Österreich als Lehen. Er war von
Anfang an bestrebt, den andauernden Streitigkeiten
um Grenzen, Höfe, Rechte und Abgaben ein
für alle Male ein Ende zu bereiten. Er wollte
daher alle strittigen Höfe mit Württemberg tauschen
, dabei allerdings auch die konfessionellen
Unterschiede aus der Welt schaffen, vor allem in
den Stäben Tennenbronn, Sulgau und Mariazell.
Dazu hatte er von Erzherzog Ferdinand II, dem
Regenten Oberösterreichs, zu dem die Herrschaft
Schramberg nun gehörte, ausdrückliche
Anweisung erhalten. Daß das nur im Sinne des

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