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Im Gamisonsdienst - April 1915
bis Kriegsende 1918
Nach dem Ende des Lazarettaufenthaltes wurde
Friedrich Haas vom zuständigen Arzt für garni-
sonsdienstverwendungsfahig erklärt. Von der
zuständigen Dienststelle zum Ersatz-Infanterie-
Regiment Nr. 121 überwiesen, kam er wenig
später in eine Heilbronner Kaserne. Seiner Frau
schrieb er: „Der Dienst ist sehr streng. Acht bis
ein Uhr und drei bis sechs Uhr. Nächste Woche
kommen 500 Mann fort ins Feld. Ich werde,
wenn es einigermaßen möglich ist, noch einmal
um Urlaub nachsuchen. Ich bin noch nicht gesund
und kann wohl die Strapazen noch nicht
mitmachen. Hätte doch sollen ins Lazarett nach
Schramberg liegen. Hier nimmt man absolut keine
Rücksicht auf uns alte Leut. Wir werden wie
Rekruten behandelt" (16.4.1915). Nach Wiederherstellung
seiner angeschlagenen Gesundheit
versetzte man Friedrich Haas nach Stuttgart. Seine
neue Aufgabe war nun die militärische
Grundausbildung von Rekruten, die sich manchmal
sogar klassenweise geschlossen freiwillig
gemeldet hatten.
Einer seiner Freunde aus Schramberg, Metzgermeister
Reuter, meinte in einem Brief: „Wollte
aber dennoch, ich hätte auch einen solchen
Posten wie Du, denn bei uns siehts wirklich
windig aus" (15.12.1915).
Hiermit endet die Sammlung der Briefe und
Feldpostkarten von Friedrich Haas. Im Frühjahr
des Kriegsjahres 1916 zum Unteroffizier befördert
, verblieb er bis 1918 in der Stuttgarter
Kaserne. Im November 1918 war der Erste Weltkrieg
vorüber, und Friedrich Haas konnte endlich
nach Schramberg zurückkehren. Er führte
das Cafe Haas bis zur Übergabe an seinen Sohn
Fritz weiter.
1945 verstarb Friedrich Haas im Alter von 67
Jahren in Schramberg.
Quellen:
Feldpostsammlung des Friedrich Haas
Schwarzwälder Tagblatt, Jahrgang 1914
„Das württembergische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr.
121", Stuttgart 1925
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