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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_11/0023
sämtliche Innenbauten in Holzfachwerktechnik
ausgeführt waren. Ferner ist zu beachten, daß
eine Überdachung des gesamten Gebäudes
durch ein einziges Dach nicht sehr wahrscheinlich
ist. Das hätte eine Sparrenlänge von mindestens
10 m notwendig gemacht. Somit muß
die Überdachung und folglich auch der bewohnbare
Raum auf einen Teil des Gebäudes beschränkt
gewesen sein. Dieser Teil ist wegen der
lediglich dort vorhandenen Fenster und Türen
an der Süd- und Ostseite zu suchen. Um nun
einen sinvollen Grundriß für einen Wohntrakt zu
bekommen, in dem sämtliche Mauern mit Türen
und Fenstern einbezogen sind, ist eine Wandflucht
von der Ecke zwischen Mauer 7 und 8 zu
der Mauerecke 3 und 4 zu sehen (Abb. 1). Diese
Mauerflucht liefe etwa parallel zu Mauer 2 in
einem Abstand von ca. 7 m, eine Entfernung,
welche durchaus mit zwei Stützpfeilerreihen zu
überbrücken war. Der felsige Untergrund hätte
als Fundament ausgereicht. So wäre eine Grundwohnfläche
von etwa 120 m2 entstanden, wobei
das Erdgeschoß nicht als Wohnraum genutzt
wurde, da sich die ersten Fenster erst in einer
Höhe von ca. 4 m befinden. Im Erdgeschoß
erkennt man lediglich je eine Schießscharte in
Mauer 1 und 2. In Höhe der ersten Fensterreihe,
bei Mauer 2, verläuft ein durchgehendes Auflager
, welches das zweite Stockwerk andeutet.
Ein eventuell drittes Stockwerk könnte dann
durchgend über Mauer 3 hinweg verlaufen sein.
Die noch erhaltene Mauerhöhe reicht allerdings
nicht aus, um diese Theorie zu bestätigen. Dagegen
scheint eine bislang noch nicht in die Diskussion
einbezogene Quelle weitere Hinweise auf
eine Nutzung von Mauer 3 als Wohnraum zu
geben. Eine Hoftauschkarte von 1558 (Abb. 3)
zeigt u. a. eine kleine Abbildung der Anlage auf
dem Schramberg. Zunächst könnte man annehmen
, daß es sich um eine schematische Darstellung
handle, also einfach nur um ein Symbol für
„Burg". Eine eingehende Betrachtung der Abbildung
zeigt aber, daß der Zeichner trotz einiger
perspektivischer Ungenauigkeiten tatsächlich
die Hohenschramberg darstellte, diese allerdings
nicht von Süden, wie es die Orientierung
der Karte vermuten ließe, sondern von Westen.
Abb. 4 zeigt diese Ansicht und den daraus abzuleitenden
Grundriß. Als Vergleich dazu dient der
Grundriß der Hohenschramberg zur Zeit der
Anfertigung der Karte (Abb. 5). Die Baueinheiten
7, 8, 9 entsprächen demnach A, A' und dem
Bereich G. Der Gebäudeteil 7 wäre dann wohl
ein vielleicht aus Holzfachwerk errichteter Bau,
der zumindest teilweise auf der Mauer 3 zu
liegen käme.

Abb. 3: Darstellung der Burg (vergrößert) auf der Hof tausch karte von 1558
(Vorlage und Aufnahme: Hauptstaatsarchiv Stuttgart)

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