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So besehen wäre A" 2-3stöckig und Ä 1 -2stök-
kig, wodurch eine Wohnfläche von 400-500 m2
zur Verfugung gestanden hätte. Das hierbei nicht
als Wohnraum miteinbezogene Erdgeschoß von
A" könnte dann zur Vorratshaltung verwendet
worden sein.
Ein Teil der restlichen Innenfläche von A scheint
auch noch in irgendeiner Form bebaut oder
überdacht gewesen sein, dafür sprechen weitere
kleine Auflager an den Wänden 4-6. Vielleicht
handelte es sich dabei um kleinere Geräteschuppen
. Auch ein äußerer Treppenaufgang zu den
Mauern 4-6 wäre denkbar, denn dort ist möglicherweise
ein Wehrgang zu ergänzen, der wegen
seiner Lage beim Zugang F auch durchaus sinnvoll
wäre und für eine aktive Verteidigung ausgereicht
hätte.
Diese Feststellungen sind leider nicht im einzelnen
beweisbar, weil die Mauern an keiner Stelle
Abb. 6: Rekonstruktion des Pallas (A) nach Andreas
Schaub (Zeichnung Sabine Beers)
mehr in voller Höhe erhalten sind und somit
auch alle Indizien für einen möglichen Oberbau
fehlen.
Zusammenfassung
Der sogenannte Pallas (A) bot mit ca. 400-500
m2 nutzbarer Wohnfläche genügend Platz für
mehr als 40 Personen, die restliche Innenfläche
genügend Raum für die Vorratshaltung. Die starke
Nordwestmauer gewährleistete ausreichenden
passiven Schutz vor Angreifern, der ebenfalls
dort anzunehmende Wehrgang machte eine aktive
Verteidigung möglich. Der Zugang F zum
Pallas war wohl durch eine Zugbrücke gesichert,
zu der ein Torbau bei I zu ergänzen wäre, der mit
der Nordecke des Pallas (A) verbunden war, wie
die Maueransatzspuren zeigen.
Südöstlich dieses Torbaues (I) befand sich möglicherweise
eine Zisterne, worauf mehrere Wasserrinnen
hindeuten. Auf eine weitere Bebauung
zwischen I und dem Bereich G läßt ein Hocheingang
an der Ostseite des Pallas schließen. Über
dieses Gebäude ist allerdings nichts bekannt, am
ehesten wäre an Vorratsräume zu denken, wofür
ein heute noch erhaltener Keller spricht.
Anmerkungen:
1. A. Brauchte: Ruinen - Einst wehrhafte Burgen.
In: Das ist Schramberg, Schramberg 1967, S. 41 f.
2. J. Forderer: Schramberg - Die Fünftälerstadt des Schwarzwaldes
Schramberg 1958, S. 18
3. B. Möller- Zur Baugeschichte der Burg Hohenschramberg
In- „D'Kräz", Heft 1/1981, S. 31 ff
4 A Brauchte: a.a.O., S. 44
5. B. Möller: a.a.O., S. 32
6 B. Möller: a.a.O , S 37
7. B. Möller: a.a.O., S 36
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