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Straße und „Oberer-Tor-Weg" zur Fa. Junghans.
Es mußte im Zuge des Ausbaues der Straße L 418
für den Westwall bei der Verbreiterung weichen
und sollte nach dem Willen der damaligen
Machthaber auch nicht mehr aufgestellt werden.
Der Kommandant der Fabrikfeuerwehr von
Junghans, E. Zuckelli, ein Freund von J. Fehrenbacher
, dem „Schiltecker", und Stadtbaumeister
Link sorgten jedoch für die Aufstellung im Garten
des „Schilteckhofes".
Nr. 8: Ein weiteres Hof- oder Gartenkreuz hat in
den letzten Jahren ebenfalls einen vorläufigen
Standort, wenn auch in nächster Nähe, gefunden.
Seinen endgültigen Platz wird es in nächster Zeit
in der neuen Wohnanlage „Höflestraße" auf dem
ehemaligen Gelände des Sägewerkes Flaig finden
. Zur Zeit steht es noch an der Höflebrücke.
Sein ursprünglicher Platz war im Lindengarten
der Wirtschaft „Zum Hammerhäusle". Als dieses
vor fünf Jahren den Besitzer wechselte, wollte
der neue - er ist Türke — das Kreuz entfernen.
Daraufhin machte ich den Vorschlag, das Kreuz
kurzfristig zu versetzen, um es vor der Zerstörung
zu bewahren. Ich durfte es daraufhin auf
meine Seite herüberholen. Wie die meisten bisher
beschriebenen Kreuze ist es aus rotem Sandstein
. Der Korpus ist aus Metall gegossen. Die
Inschrift des Sockels lautet:
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.
Gewidmet von der Familie Brill.
Das Jahr der Aufstellung ist nicht genannt, es
kann aber aus der Familiengeschichte ziemlich
genau erschlossen werden: Jakob Brill, geb. 1857
in Hausbach, Kr. Merzig, kam mit Eugen Villeroy,
der 1883 die Leitung der Majolikafabrik übernahm
, als Oberpacker nach Schramberg. Er heiratete
hier Elisabeth Hils, die ihm zwischen 1888
und 1893 drei Kinder gebar, aber schon 1894
starb. Im selben Jahr heiratete J. Brill erneut, und
zwar Elisabeth Junghans. Sie war die Tochter des
ältesten Bruders des Firmengründers Erhard
Junghans, Josef Junghans (vgl. Abb. in „D'Kräz",
Heft 6, S. 18: Elisabeth zwischen Vater und Mutter
), der aber mit der gleichnamigen Uhrenfabrik
nichts zu tun hatte und daher auch nicht in der
Firmengeschichte erscheint. Sie selbst hatte keine
Kinder. Ihr Stiefsohn Jakob starb schon mit 1
Jahr, die Stieftochter Josefine mit 6 Jahren, kurz
nach dem Tode ihres Mannes 1899. Die älteste
Stieftocher, geb. 1888, wurde 29 Jahre alt, über-
Nr. 11: Hauptkreuz des Friedhofs
lebte sie um 7 Jahre und starb ledig im Jahre
1917 in Ulm. Aus diesen Familiendaten kann
gefolgert werden, daß das Kreuz in der Zeit
zwischen 1894 und 1898 aufgestellt worden
sein muß. - Die Chronik von St. Maria enthält
noch folgende interessante Eintragung:
6.1.1918: Die in Ulm verstorbene Jungfrau
Elise Brill hat für die Heiliggeistkirche
1000 - Mark, für die Heizung in der Stadtpfarrkirche
500 - Mark und für den Elisabethenverein
200 - Mark vermacht.
Nr. 9: Am oberen Burgweg, unterhalb der Eh-
retskapelle, steht frei am Wegesrand ein weiteres
Kreuz, ebenfalls aus rotem Sandstein. Der Korpus
besteht aus vergoldetem Metall. Die Inschrift
des Sockels lautet:
Durch deinen Schmerz, durch deinen Tod,
Hilf Jesu mir in aller Noth.
Gestiftet von Joh. Bapt. Ginter
und seiner Ehefrau Veronika geb. Braitsch
1881
Johann Baptist Ginter, geb. 1844, gest. 1917,
heiratete 1875 Veronika Braitsch aus Aichhalden
, geb. 1848, gest. 1928. Von ihren 7 Kindern
heirateten zwei, Josef und Karl.
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