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Ludwig Rechberger war während der Herrschaft
der Landenberger zunächst Amtmann auf dem
Herrschaftsgut Heiligenbronn. Dort erlebte er
1541 bei der Fehde seines Vetters Christoph von
Landenberg mit der Stadt Rottweil deren Überfall
. Er wurde gefangengenommen, in Rottweil
festgesetzt und mußte manche Repressalien erdulden
. Schließlich kam er wieder frei. Ob er
dann auf seinen Posten in Heiligenbronn zurückkehrte
oder gleich nach Sulgen ging, läßt sich
nicht mehr feststellen. Bald darauf wird er zunächst
Stabswirt (in der heutigen „Linde") auf
dem Sulgen, dann Bauer auf dem „Großen Hof
und schließlich, wie bereits ausgeführt, auf dem
Sulgerberg. Zu diesem württembergischen Hof
gehörten aber auch schrambergische Grundstücke
, so z.B. die „gerumpte Wies" (mhd. rü-
men abräumen, roden), die wohl in der Gegend
der heutigen Villa Steim lag. Den Hof erhielt
später sein Sohn Albrecht. Der zweite Sohn,
Zymprecht (Sintpert), war Bauer auf dem ebenfalls
württembergischen Bühlhof (unterhalb der
alten Laurentiuskirche an der Abzweigung Hohlgasse
-Lindenstraße). Der dritte Sohn, Humprecht
(Hubert), verwaltete einen auf Schramber-
ger Gebiet liegenden Hof im „Stättlin Aichhalden
".
In unserem Zusammenhang ist vor allem die
Antwort Ludwig Rechbergers auf die Frage wichtig
, ob er wisse, daß Hans von Neuneck, der
letzte Besitzer der Herrschaft Schilteck - er war
durch seine Gemahlin Anna von Ow (Au), deren
Vater Bernhard zuvor Besitzer gewesen war, Eigentümer
derselben geworden —, diese 1496 als
Eigentum (Allod) an Ludwig von Rechberg, „seinen
ledigen Vater", verkauft habe. Hans von
Neuneck entstammte der Linie Neuneck-Glatt,
die erst 1671 ausstarb. Er wird urkundlich
1479-1515 erwähnt und als „zu Schilteck"
bezeichnet. Die Urkunde über den Verkauf von
1496 ist leider nicht mehr vorhanden. Sie dürfte
genauso wie die Urkunde über den Kauf der
Herrschaft Falkenstein-Ramstein durch Hans von
Rechberg im Jahre 1447 beim Brand des Wehrbaus
von 1498 vernichtet worden sein.
Auf die obige Frage („funfft fragstückh") antwortet
Ludwig Rechberger, „er hab gutt Wissens das
her Ludwig vonn Rechberg, so sein gezeugenn
f
—& . .-
Abb. 3: Die Antworten des Zeugen Ludwig Rechberger zum 5. bis 7. Fragstück nach den Prozessakten des
Reichskammergerichts Speyer (Vorlage und Aufnahme: Hauptstaatsarchiv Stuttgart)
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