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Abb. 15: Hochzeit Josef Andre - Balbine geb. Faist am 30. 7.1906. Stehend von links: Patrizia (Schwester der
Braut), Hafner Broghammer, Braut, Bräutigam, Elise (Schwester der Braut). Sitzend von links: Eugen (Bruder
von J.A.), Lene (Schwester der Braut), Johanna Glenz geb. Reuter, (weitere Person nicht bekannt). Die Kinder
gehören zur Familie Lamprecht
Im Jahre 1932 verstarb Balbine Andre. Vierzehn
Jahre später, 1946, vermählte sich J. Andre in
zweiter Ehe mit Anna-Maria Schnell aus Stuttgart.
Im Hause Berneckstraße 49, dem Geburtshaus
von J. Andre, lebt heute noch eine Nichte von
ihm, Frau Klara Gentner geb. Schmie.
Tod und letzter Abschied
Am 15. März 1950 erlag J. Andre im 72. Lebensjahr
einem Schlaganfall. Zur Beerdigung des allerseits
hochgeachteten und geschätzten Politikers
hatte sich neben Ministerpräsidenten, Ministern
und Abgeordneten von Bund und Land
eine unübersehbare Menschenmenge auf dem
Pragfriedhof in Stuttgart eingefunden, um letzten
Abschied zu nehmen von „ihrem" J. Andre.
Als Sprecher der Landesregierung von Württemberg
-Baden würdigte Justizminister Dr. Beyerle
das außerordentlich verdienstvolle Wirken des
Verstorbenen. Dr. Beyerle bezeichnete J. Andre
als einen der markantesten Parlamentarier des
Landes, der in ungezählten Versammlungen die
Arbeit des Parlaments dem Volke nähergebracht
und ihm mit gewandter Feder die politischen
Vorgänge publizistisch erläutert habe. Unzähligen
Menschen habe er, ein echter „Anwalt des
Volkes", in deren Sorgen und Nöten beigestanden
, habe sie beraten und ihnen geholfen. Bei
den vielen weiteren Kranzniederlegungen durch
die Vertreter der Institutionen, in deren Diensten
der Verstorbene in seiner langjährigen Berufs
- und Parlamentariertätigkeit gestanden hatte
, wurde nochmals die große Persönlichkeit
und das vielseitige Wirken Josef Andres deutlich.
Der amerikanische Landeskommissar, General
C. P Gross, stellte in seinem Beileidstelegramm
fest, das Land Württemberg-Baden habe mit Minister
a. D. J. Andre einen seiner fähigsten Politiker
verloren, der dank seiner menschlichen Qualitäten
, seiner beruflichen Fähigkeiten und der
Ehrlichkeit und Festigkeit seines Charakters
auch bei der Besatzungsmacht großes Ansehen
genossen habe.
Die Stadt Schramberg hat zur steten Erinnerung
an ihren großen Sohn die Straße, die hinter
seinem Geburtshaus parallel zur Schiller- und
Berneckstraße verläuft, Josef-Andre-Straße" benannt
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