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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_12/0062
Popp. Dambach erwähnt ihn nochmals, und zwar
bei der Schilderung der Unruhen, die zum bewaffneten
Ausmarsch der Schramberger am 26.
September 1848 führten: „Schauspieler Bopp
(sie!) war der Leiter und Führer der Reformpatrioten
" im Kampf um die „Volkssouveränität".
Diesen Sachverhalt bestätigt im wesentlichen,
wenn auch mit versteckter Ironie, Fotograf Carl
Faist (1839-1918) als Zeitzeuge in seinen „Erinnerungen
": „Damals (1848 Verf.) bestand ein
Liebhaber-Theater hier, als Director war ein Musiklehrer
und Schauspieler mit Namens Bob
(sie!), welcher vielfach durch seine feurigen Ansprachen
zum Aufruhr beitrug, später aber, als
die Sache schief zu stehen kam, durchgieng und
dann zu Mannheim starb."

Es verwundert daher nicht, daß der Name dieses
Feuergeistes und Hansdampf in allen Gassen
auch in der Anklageschrift des Criminal-Senats
des Königl. Gerichtshofes zu Tübingen vom 16.
9. 1850 auftaucht. Darin ist neben Bollinger,
Jegglin und Lang aus Schramberg u. a. auch Johannes
Moser aus Heidenheim des Hochverrats
angeklagt. Bei dessen 1. Anklagepunkt heißt es,
daß er „am 23. Septbr. in Gemeinschaft mit dem
seither gestorbenen Sprachlehrer Friedrich
Popp aus Schweinfurt die Nachricht, in Baden sei
eine Revolution ausgebrochen und deren Leiter
- Struve - werde dieselbe, über Schramberg
kommend, auch über Württemberg verbreiten,
am 27. oder 28. Septbr. werde es in ganz
Deutschland losgehen, nach Schramberg gebracht
..."

Moser ist ferner angeklagt, an der von Gottlieb
Rau einberufenen Volksversammlung am 24.
September 1848 in Rottweil teilgenommen, sich
tags darauf auf einer Bürgerversammlung in
Schramberg für den Zug gegen Cannstatt ausgesprochen
, Raus Proklamation auf der Straße
verlesen und dann den Auszug der Schramberger
bewaffnet mitgemacht zu haben. Wir dürfen davon
ausgehen, daß Friedrich Popp dabei eine
treibende Kraft war und sich erst dann von dem
Unternehmen distanzierte, als er wie die ande-

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Abb. 3: Titelblatt des Liederheftes für das Sängerfest von 1846 in Schramberg. Die Lithographie, die von K. J.
Kunz stammt, zeigt den Schloßplatz mit der 1841 geweihten Kirche St. Maria, dem 1843 fertiggestellten neuen
Schloß und dazwischen der 1839 erbauten Villa Faist.

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