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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_12/0070
Qs ftef)t oom fommenben Sonntag ab ein Iransport

Stälberlutlje, fonrie ein
<J5aar fcfytoere 3ugoct)fen
u. ein <paar fd)toere SUcrc

in unferer Staüung „(Bafffjof 3um fltofjren" in ©Cramberg, roogu
ftaufiiebfjaber freunbüdjft einlaben

maö uttD Ludolf §$toar$*

3n meiner Stellung in ©cfjrantficrg ftet)t oon f>eute ab ein
großer Iransport

iteumaKtger, gro|
figer üü^eu. JtafBinnen

(2lusroaf)l unter 20 Stüa*) 311m Uerfauf unb labe ßiebbaber aum
ftauf ober laufd) fjöflidjft ein.

Telephon 232.

Xn Unterjeidjnete bringt nädjftett
Montag fvitö im (i>aftt)anä 5. Uljtt
in (Scnramberg unb im <£}aftfyau&
j. Sonne in Qautexbad) einen Strang*
port fefidner

jum SSerfauf unb labe ßiebba&er freunblidrft ein.

6 d) tt> c i n e f) ä n b 1 e r 93 U cfl e.

5-7: Zeitungsanzeigen zweier jüdischer Vieh-
und eines christlichen Schweinehändlers im »Schwarzwälder
Tagblatt" aus dem Jahr 1916

che auf, wo sie sich mit anderen zur Zeit in der Gegend
aufhaltenden Juden zum gemeinsamen Gebet zusammenfanden
. Der katholische Ortsgeistliche, Pfarrer Josef
Häfele, hatte den jüdischen Händlern die Benutzung
der Kirche angeboten und stand ihnen auch bei teilweise
vorkommenden Meinungsverschiedenheiten mit
den Bauern hilfreich zur Seite."21

Die heute noch bemerkenswerte Toleranz des
Sulgener Pfarrers war aber nicht typisch für diese
Zeit. Die in den Beschwerdebriefen des Kaufmanns
Wolber aus wirtschaftlichen Gründen
zum Ausdruck kommende Judenfeindschaft
spiegelt sich auch Jahrzehnte später in Zeitungsberichten
über die Schramberger Viehmärkte
wider. In einem Artikel des „Schramberger Anzeigers
" heißt es über einen Viehmarkt in dieser
Zeit:

„Infolge des Viehmarktwegfalles wegen Seuchengefahr
war auch die Frequenz des gestrigen Jahrmarktes gleich
seinem Märzvorgänger eine minimale, da außer den
eigentlichen Viehmarktbesuchern auch die sonstigen
Besucher wegen Feldarbeit, wegen Kartoffelschürfen
usw ausblieben. Einige paar Ochsen waren versehentlich
bzw aus Sachunkenntnis zugeführt, mußten aber in
einer Wirtschaftsstallung untergebracht werden. Einige
wenige Handelsleute, die bekannten semitischen Typen
, standen im Sonntagshäs umher und schmauchten
ihre Cigarre, während die allgemeine Signatur auf dem
Krammarkte sich in gähnenden Standinhabern und spärlichem
Bummelpublikum offenbarte."22

SCH RAMBERG

Schlachthaus mit Viehmarkt

Abb. 8: Viehmarkt beim Schramberger Schlachthaus (um 1910)
68


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