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Abb. 14: Beginn des Wiederaufbaus unter dem Freiherrn
von Bissingen
Die vorgesetzte neue Mauer hielt bis in die
Mitte unseres Jahrhunderts. Um 1969 brach sie
zusammen. Beim Wegräumen der Trümmer
wurde der Stein leider von Bauarbeitern unter
dem Schutt begraben.
1673 *^eS *St ^C Jun£ste unc* doch scnon
über dreihundert Jahre alte Zahl auf der
Hohenschramberg. Sie kündet ebenfalls vom
mühseligen Versuch der neuen Herrschaft, das
„Bergschloß" wieder in einen wohn- und verteidigungsfähigen
Zustand zu versetzen. Ähnlich
wie schon 25 Jahre zuvor mußte eine
baufällige Mauer - diesmal war es die am vorderen
Graben (beim „Burgstüble") - stabilisiert
werden. Man tat dies wie damals, indem man
eine neue Mauer vor die alte setzte und dabei
den Stein mit der Jahreszahl 1673 einbaute
(Abb. 15).
Mit solchen und ähnlichen Maßnahmen war
aber bei weitem noch nicht das gesteckte Ziel
erreicht: die vollständig wiederaufgebaute Verteidigungsanlage
. Das geht aus einem Schrift-
Abb. 15: Die jüngste Jahreszahl in der Stützmauer
beim vorderen Graben
Wechsel hervor, den die oberösterreichische
Regierung in Freiburg um 1675 mit der Witwe
des Freiherrn Hans Friedrich von Bissingen
führte, der bereits 1663 verstorben war. Sie,
die „Frow Obristin" Kunigunde Katharina von
Nippenburg - ihr Mann hatte den Rang eines
Obersten -, mußte darin mehrfach ermahnt
werden, „die Reparierung und Munitionierung
des Schloß Schramberg"14 tatkräftiger anzugehen
. Selbst die Hofkammer in Innsbruck schaltete
sich ein, um der Forderung Freiburgs mehr
Nachdruck zu verleihen. Treibende Kraft dabei
war Generalmajor Georg Schütz, Kommandant
zu Freiburg, der um den desolaten Zustand
der Hohenschramberg wußte. So war es kein
Wunder, daß die Feste im Pfälzischen Erbfolgekrieg
zweimal kampflos in die Hände der
Franzosen fiel, das zweite Mal, am 10. Januar
1689, mit der Folge, daß sie in Brand gesteckt
und zerstört wurde. Die Ruinen künden bis
in unsere Tage von diesem schrecklichen Ereignis
(Abb. 16).
R.D.
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