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ler Bauern bald in Streit, weil er es nicht zulassen
wollte, daß diese in den gräflichen Waldungen
ihr Vieh weiden ließen.
Hirschbühl
Der Name steht auf einer Wegweisertafel beim
Eingang zur Waldlichtung mit der Höhenangabe
„760 m ü.d.M" und dem Hinweis „Querweg
Lahr - Rotteil". Die Mariazeller und der
Hofbesitzer Dold glauben zu wissen, daß es
eigentlich Hirtsbühl heißen müßte, weil die
Mariazeller Viehherde dort von einem Hirten
bewacht worden sei. Auf dem Sulgen spricht
man diesen Flurnamen wie Härz- oder Hirzbühl
aus. Das erinnert an den früheren Beruf
der Harzer, die in die Rinden der Föhren, Fichten
und Tannen Risse hineinschnitten und das
herausfließende Harz in angehängte Gefäße
unten am Baumstamm fließen ließen, um es
dann in Holzfässern zu sammeln und an die
Flößer zu verkaufen, die es zum Weiterverkauf
an den Niederrhein und nach Holland mitnahmen
. Auf dem Sulgen gibt es noch heute den
Familiennamen Harzer. Im Jahre 1925 starb ein
Bartholomäus Harzer, der im Gebert-Haus,
Hörniestraße 6, wohnte und nur „d'r Harzer
Barthle" genannt wurde.
„S' Christiis Felsen"
Dies ist die Bezeichnung für eine steil abfallende
Buntsandsteinwand unterhalb des Krist-
leshofes von Karl Kopp am Waldrand des Sommerberges
über dem Kirnbachtal (Abb. 1).
Der Name Christies oder Kristies dürfte vom
Vornamen Christian oder Christoph herrühren
, einem ehemaligen Hofbesitzer. Lange
Zeit wurde der Hof von zwei ledigen Frauen
umgetrieben, von Kathrin und Helene Reiter,
die man in den zwanziger und dreißiger Jahren
täglich auf dem Weg zur Messe in der St.-
Laurentius-Kirche sehen konnte. Später ging
der Hof an eine Familie Broghammer über.
Der jetzige Besitzer ist „d'r Koppe Karle" vom
Löchle an der Schramberger Straße, dem
früher, vor der Neutrassierung der Bundesstraße
462, auch der große Sandsteinbruch
gehörte. Der „Kristleshof" ist in letzter Zeit
durch den jährlichen „Almabtrieb" sowie
Abb. 1: Kristleshofmit Backküche und Schopf(von Süden aus)
Foto: K. Kopp
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