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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_19/0047
wurden, blieb die Schramberger Chronik weithin
unbekannt. Die Chronik, jahrelang verschollen
, wurde 1949 in der Universitätsbibliothek
Straßburg wiederaufgefunden.
Die Erstellung einer lesbaren, in Maschinenschrift
erstellten Abschrift verdanken wir
Herrn Viktor Luschka, dessen Vorwort von
1963 das Schicksal des Werkes schildert. Der
Abschrift folgen die von Fotograf Franz Kasen-
bacher faksimilierten „Beiträge zu einer Beamtenliste
der Herrschaft Schramberg", die wie
folgt gegliedert sind:

I. Obervögte (seit 1529)

II. Amtsschreiber (seit 1560)

III. Kastenvögte (seit 1661)

IV Bergvögte und Kommandanten der Hochburg
(seit 1580)

V Schulmeister (seit ca. 1690)

VI. Vögte zu Schramberg und Talvögte (seit
1554)

VII. Pfarrer (seit 1595).

Auf diesen Blättern herrscht eine klare Gliederung
der in druckstark anschwellender Federkielschrift
geschriebenen Texte. Es handelt sich
um die einzigen uns zur Verfügung stehenden
handschriftlichen Notizen Köhlers.
Dieses Verzeichnis konnte sich German Waller
46 Jahre danach für seine Chronik von Schramberg
zunutze machen.

Köhler selbst verwendete als Quellen unter anderen
die „Geschichte der Vorderösterreichischen
Staaten" von 1790, die „Elben'sche
Schwäbische Chronik" von 1796, 1800 und
1834, ferner das Urbarium des Rochus Merz,
Aichhalden betreffend, von 1547. Roeders
„Geographie und Statistik Württembergs" von
1822 wurde von Köhler dagegen als Quelle
verworfen, weil die beiden Seiten über Schramberg
„voll topographischer und geschichtlicher
Unwahrheiten" seien.

Da von der „Beschreibung und Geschichte der
Herrschaft Schramberg" von Friedrich August
Köhler eine Drucklegung bisher nicht möglich
war, wollen wir im folgenden Auszüge aus dem
Werk vorstellen, um dem Leser einen Eindruck
der Chronik zu vermitteln. Dabei halten wir
uns an das Buch selbst und verzichten auf den
Vergleich mit späteren Forschungsergebnissen.
Dagegen werden die Anmerkungen und Ergänzungen
, die der Chronist bis 1839 hinzufügte,
berücksichtigt.

Die Köhlersche Chronik

Teil I: Beschreibung der Herrschaft

„Die Herrschaft Schramberg", die er als Lehensherrschaft
bezeichnet, ist „ein Überrest
der ehemaligen Freiherrschaft Falkenstein und
jetzt ein Teil des Oberamtsbezirks der Kön.
Wirtembergschen Stadt Oberndorf. [...] Sie
liegt 23 Stunden von Stuttgart an der Grenze
des Landes gegen das Großherzogtum Baden
und im Schwarzwaldkreise auf beiden Seiten
des Schiltach-Flüßchens. [...] Jetzt grenzt sie
gegen Abend und Mittag an das großherzoglich
Badensche Gebiet und hängt gegen Mitternacht
und Morgen mit Wirtemberg zusammen
. Keine unserer bisher gefertigten
Landkarten gibt diese Grenzen richtig an..."
Deshalb beschreibt er deren Verlauf: von den
Grenzsteinen auf der Langwiese, zum Moosenwald
, dann zum Wald Braunholz, über den
Kohlberg; von hier zum Imbrand, der Straße
nach zum Hof Kienbrunn, zum Finsterbach
und Hinterholz, von da zum Teufelskopf, hinab
zur Schiltach beim Nagelwehr aufwärts zum
Reinhardsgraben, über den Berg zum
Eulersbach und Rohrbach, weiter zum Röten-
berger Weiher, dann zur Eschach und der
Markung Winzeln bis an die Lange Brück auf
der Markung Waldmössingen, nun nach Heiligenbronn
zum Hofgut Vierhäuser, an die Heuwies
, bis nach Schönbronn, sodann zum Teufen
bis hinab in die Markung des Dorfes
Weiler. Köhler fährt fort: „Von Heuwies bis
hierher grenzt demnach die Herrschaft
Schramberg an die Feldungen des Dorfes Dun-
ningen, der Locherhöfe und des Dorfes Stetten
." Die Grenze verläuft dann gegen Hugs-
wald, den Wünnenberg zum Schlößchen
Burgberg und der Ruinenburg Waldau, zum
Mühllehen, zur Glashalde, bis zur Markung St.
Georgen, „ferner über den Brogen und das
höchste Gebirge hinaus, zwischen Schram-
bergschen und Hornbergschen Höfen durch,
in die Löhwiese des Vetter Mathies Lehen,
über die Benzebene bis zur alten Kapelle und
Landstrasse. Von hier an des Moosmanns Haus
vorbei über die Höhe zwischen dem Reichenbach
und Schwarzenbach zum Grenzstein auf
dem Rohlenmoos, der St. Georgen, Hornberg
und Schramberg scheidet", schließlich über
Hilsenbühl und Schenkenbach zurück zur
Langwiese.

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