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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_21/0011
gestellt. Die Schiltacher standen unter dem
Kommando von Oberforstmeister von Kospoth
aus Freudenstadt und hatten die Aufgabe, das
Eindringen der Rottweiler in die Schiltacher
Gemarkung und die damit verbundene Grenzsteinsuche
zu verhindern, während Klosteramtsverweser
Heyd mit seiner Alpirsbacher
Mannschaft den württembergischen Nachbarort
Rötenberg sichern sollte.
Wie erwartet erschien der 20 Mann starke Reitertrupp
, angeführt von Pürschvogt Carl, in
Aichhalden. Zum Glück für die Schiltacher
bogen die Reiter dann nicht in die alte Staigstraße
ein, sondern zogen weiter in Richtung
Brandsteig. Sie ritten durch den Heimlichswald,
passierten die württembergische Grenze, die
hier auch die Gemarkungsgrenze von Rötenberg
bildete, und wurden bald darauf plötzlich
„durch einige Jäger und gegen 100 Bauren mit
noch einer in circa 300 Köpf verdäckter Mannschaft
ernstlichen angehalten" (Ratsprotokoll
Rottweil).

Vollkommen ahnungslos war der Reitertrupp
hier in einen Hinterhalt der Alpirsbacher geraten
. Klosteramtsverweser Heyd drohte erst mit
der Festnahme der ganzen Delegation, was heftige
Proteste hervorrief, schließlich gab er
nach, beharrte aber darauf, den Anführer,
„Herrn Assessor und Pürschvogteyamts-Ver-
walter Carl" auf hochfürstlich gnädigsten
Befehl des Herrn Herzogs zu Württemberg in
Arrest zu nehmen und nach Alpirsbach abzuführen
. Den anderen Delegierten blieb keine

Abb. 1: Das linke Gebäude gehört zum Anwesen
Haas, Auf der Staig. Hier stand einst das Ziegel-
häusle der damaligen Schiltacher Ziegelhütte. Vor
dem Haus geht die Staigstraße vorbei, dort in der
Nähe wurde der alte Grenzstein ausgegraben.
Rechts im Bild ist der Schwenkenhofzu sehen.

Foto H. Pfau

Wahl, sie mussten sich auf den Heimweg
machen. Sie drohten noch lautstark, sie würden
bei Nacht wiederkommen, um auf der Rothlach
und auf der Staig Rottweiler Grenzsteine zu
suchen.

In Rottweil war man natürlich empört darüber,
dass ein kleiner Amtsverweser sich erlaubt
hatte, den Pürschvogt ihrer Reichsstadt, der
nicht nur dem Magistrat, sondern sogar als
Assessor dem Rottweiler Hofgericht angehörte,
kurzerhand in Arrest zu nehmen, aber man
musste zugeben, dass der Pürschvogt den
Württembergern schon öfters großen Ärger
bereitet hatte. Diese gaben dann auch in einem
Schreiben als Hauptgrund einen Vorfall an, der
schon 10 Jahre zurücklag, den man aber noch
nicht vergessen hatte. Damals war beim Ramsteig
im württembergischen Oberamt Sulz ein
fremder Kerl erschossen worden. Pürschvogt
Carl hatte den Leichnam eigenmächtig über die
Grenze schaffen und in Epfendorf begraben lassen
. Da aber weder Rottweil noch Stuttgart die
Arretierung des Vogts hochspielen wollten,
wurden lediglich einige geharnischte Briefe
ausgetauscht, mit dem Ergebnis, dass der Festgehaltene
nach drei Wochen wieder freigelas-


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