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an ütfe ^afftoßfen!
1. Wer hat in Deutschland die Gottlosenzentrale ausgehoben und
verboten?
2. Wer hat in Deutschland die Kirchen beider Konfessionen vor
der Vernichtung durch den Bolschewismus geschützt?
3. Wer hat der Unmoral und der Unsittlichkeit in Wort und Bild,
Theater und Literatur und auf allen Lebensgebieten ein Ende
bereitet?
4. Wer hat der Verwahrlosung der Jugend, der sie doch trotz
des Vorhandenseins der vielen, insbesondere auch der konfessionellen
Jugendorganisationen, ausgesetzt war, einen
Damm entgegengesetzt?
5. Wer hat dem deutschen Volke seinen Frieden wieder gegeben
und der politischen Verhetzung ein Ende bereitet?
6. Haben nicht viele Volksgenossen gerade durch den Nationalsozialismus
wieder Glauben, Lieben und Hoffen gelernt?
7. Hat nicht in den letzten zwei Jahren die Kirchenaustrittsbewegung
ganz .bedeutend abgenommen?
8. Haben nicht viele Volksgenossen gerade dadurch, daß sie
durch den Nationalsozialismus wieder Arbeit und Brot bekamen
, das Leben wieder für lebenswert gefunden und nicht,
wie in der Regierungszeit eines Brüning, aus Not sich das
Leben genommen?
Q. Hat der nationalsozialistische Staat nicht gerade den Geistlichen
, die ihren Beruf ats Seelsorger ernst nehmen, dadurch
wieder Achtung und Vertrauen gegeben, daß er sie von dem
Parteihader und der Politik freigemacht hat?
10. Ist das nicht positives Christentum im wahrsten Sinne de?
Wortes?
Alles das hat der Nationalsozialismus geleistet.
Die anderen Parteien einschl. Zentrum waren daru nicht in
der Lage. Deshalb ist es für alle Katholiken eine selbstverständliche
Pflicht, nur in der Bewegung mitzuarbeiten, die all das vollbracht
hat.
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in 6er großen nafionalfojialijfiföen Setoeöung.
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Pfarrers lassen sich die Katholiken nicht
gefallen. "20
Diesen Vorfall nimmt Hans Moser zum Anlass,
auf die Untadeligkeit seines eigenen Verhaltens
hinzuweisen:
„Am Tage nach dem Bischofstag, also am
Montag, den 25.0335, habe ich mich zusammen
mit dem Hf-Kameraden Walter Scbwitzgäbe
le abends gegen 18.00 Uhr in Uniform
zu Herrn Stadtpfarrer Schmitt begeben und
mich für den Zuruf Vaterlandsverräter' und
die Ohrfeige entschuldigt, die der Rufer beim
Halt in der Hauptstraße einem Angehörigen
der kath. fugend, ob zu Recht oder Unrecht,
erteilt hatte. Ich habe Herrn Stadtpfarrer
Schmitt umgehend die Frage gestellt, ob er
den Rufer erkannt habe. Seine Antwort war:
, Traurig, aber wahr'. Mein Kommentar dazu:
,Herr Pfarrer, vor 9 Wochen waren Sie noch
sein Präses'..."
Im Anschluss an diese Äußerung geht Hans
Moser auf eine Elternaussage ein, die etwa
1983 im Rahmen eines Unterrichtsprojektes
über HJ und Kirche am Gymnasium Schram-
berg gemacht wurde. Die Aussage war anonym
und lautete:„Sein [d.h. Bischof Sprolls] Dienstwagen
wurde von den Nationalsozialisten
umringt und er als ,Pfaffenschwein' beschimpft
. Als noch die katholischen St. Georgspfadfinder
in Uniform und mit ihrem Banner
anrückten, empfand dies die ebenfalls anwesende
Hf als gezielte Provokation. Die Hf entriß
daraufhin den Pfadfindern ihr Banner
und prügelte sich mit ihnen. "21
Hans Moser bezieht sich in seiner Darstellung
des Bischofstages von 1935 auf das obige Zitat,
bestreitet aber die Richtigkeit und zitiert eine
angebliche Äußerung von Stadtpfarrer Schmitt
als Beweis:
„Ich habe Herrn Stadtpfarrer Schmitt auch
die Frage gestellt, ob es zutrifft, daß einzelne
Mitglieder der kath. fugend an diesem Sonntag
von der Hf verprügelt wurden, daß einem
Mädchen der kath. fugend eine Stinkbombe
in den Ausschnitt geworfen wurde und daß
dem Herrn Bischof Dr. Sproll ins Gesicht gespuckt
und er mit ,Pfaffenschwein' beschimpft
wurde. Die Antwort von Herrn Stadtpfarrer
Schmitt war:,Davon ist mir nichts
bekannt.' Herr Stadtpfarrer Schmitt hat uns
dann berichtet, daß ein Flugblattverteiler der
Flugblatt der HJ auf dem Bischofstag, 24.3.1935
Hf auf das Trittbrett des Autos von Herrn
Bischof aufgesprungen sei und dem Herrn
Bischof mit den Worten ,Herr Bischof, wollen
Sie auch ein Flugblatt?' ein Flugblatt hingehalten
habe."
Was Stadtpfarrer Schmitt tatsächlich gesagt hat,
lässt sich im einzelnen nicht mehr rekonstruieren
. Aber mit Sicherheit dürfte die Aussage, dass
ihm von den tätlichen Angriffen auf die katholische
Jugend nichts bekannt sei, nicht den Tatsachen
entsprechen; denn in seinem Bericht
vom 10.4.1935 über den Bischofstag in
Schramberg teilt er dem Bischöflichen Ordinariat
Rottenburg mit:
„Hier wurden katholische fungen und Mädchengeschlagen
, weil sie die HJ.-Fahnen nicht
grüßten. In den meisten Fällen geschah das
Nicht-Grüßen nicht aus bösem Willen. "22
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