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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_21/0063
Günter Buchholz:

(K)EIN PLATZ FÜR FRIEDRICH EBERT?

Im Jahre 1888 ging der Sattler Friedrich Ebert
aus Heidelberg mit einem Bekannten, dem Sattlergesellen
Heinrich Krön, geb. 1866, aus Wiesloch
, auf Wanderschaft. Friedrich Ebert war zur
Sattlergesellenprüfung nicht erschienen, da
ihm sein Meister vierzehn Tage vor der Prüfung
eine Ohrfeige verpasst hatte. Friedrich Ebert
arbeitete dann etwa ein halbes Jahr in einer
Tornisterfabrik in Karlsruhe, bevor er mit Heinrich
Krön auf die Walz ging.
Die ungünstige Konjunkturlage und die industrielle
Konkurrenz im Sattler- und Polsterergewerbe
machte es beiden schwer, unterwegs
immer im selben Ort eine Stelle zu finden.
In oder in der Nähe von Freiburg im Breisgau
beschlossen sie, getrennte Wege zu gehen,
denn sie hatten erfahren, dass in Schramberg
Theresia Hermann, die Witwe des Sattlers Ferdinand
Hermann, einen Sattlergesellen suchte.
Sie losten aus, wer sich darum bewerben sollte.
Friedrich Ebert zog (im wahrsten Sinne des
Wortes), den Kürzeren und so war es Heinrich
Krön, der sich auf den Weg nach Schramberg
machte und die Stelle als Sattler bekam. Später
heiratete er die Schwester der Witwe, Mathilde
Gonser, und übernahm das Geschäft in der
Hauptstraße 13, das heute von seinem Enkel
Ernst Krön geführt wird und zu einer der traditionsreichsten
Schramberger Firmen wurde.
Nach bisherigen Erkenntnissen zog Ebert weiter
in Richtung Basel. Dort traf er seinen Onkel,
der sich in der Schweiz während der Zeit der
Sozialistengesetze in Deutschland für die Exil-
SPD engagierte. So kam Friedrich Ebert in Kontakt
zur demokratischen Arbeiterbewegung.
Zum nächsten Kontakt mit Heinrich Krön kam
es, als Friedrich Ebert als Reichspräsident - er
unterbrach im September 1920 einen Urlaub
im renommierten Hotel Kurhaus Waldeck in
Freudenstadt - zu einem offiziellen Besuch
nach Schramberg kam.

Auf Einladung von Generaldirektor Junghans
besuchte Reichspräsident Ebert nicht nur die
Junghans'sche Uhrenfabrik, sondern wurde
auch von Stadtschultheiß Ritter und dem

Heinrich Krön

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