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Cajetan Schaub:
MUSEUMSBERICHT 2000/2001
Das Stadtmuseum Schramberg ist seit 1980 ein
fester Bestandteil im kulturellen Leben der
Stadt. In vier Abteilungen - Burgen, Steingut,
Strohflechterei und Uhren - wird die geschichtliche
Entwicklung Schrambergs aufgezeigt
. Regelmäßig werden Sonderausstellungen
zu Stadt- und regionalgeschichtlichen Themen
oder zur bildenden Kunst präsentiert.
Das Museum ist seit je ein „Museum zum Mitmachen
"1, d. h. Bürger und Bürgerinnen haben
die Möglichkeit, an einzelnen Ausstellungsprojekten
mitzuarbeiten oder auch einzelne Aufgaben
im Museumsbetrieb zu übernehmen: sei
es bei der Inventarisierung, Archivierung oder
in der Uhrenwerkstatt. An dieser Stelle möchte
ich mich bei allen bedanken, die sich mit ihrem
Engagement für das Museum einsetzen oder
eingesetzt haben. Ohne diese Mitarbeit wäre
vieles nicht möglich. Auch in den Jahren 2000
und 2001 wurden wieder einige Projekte mit
ehrenamtlichem Engagement durchgeführt.
Allein für die Hauptausstellung zu den Heimattagen
arbeiteten über 60 Personen am Gelingen
dieses Projektes mit.2
Ausstellungsprogramm im Rahmen
der Heimattage Baden-Württemberg 2000
in Schramberg
Das Jahr 2000 stand im Stadtmuseum wie in
der gesamten Stadt ganz im Zeichen der Heimattage
Baden-Württemberg in Schramberg.
Unter dem Heimattage-Motto „Tradition ist
Zukunft" wurden mehrere Ausstellungsprojekte
durchgeführt.
Den Auftakt machte die Ausstellung „Vom
Email zur Elektronik - Innovation aus Tradition
" anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums
der Firma Schweizer Electronic AG.3
Die Ausstellung gab einen Überblick über Firmengeschichte
, Herstellungstechniken und
Produkte der Firma in ihrer langjährigen Geschichte
. Im Oktober 1849 gründete der Gipsermeister
Christoph Schweizer in Schramberg
eine Emailfabrik. Anfangs wurden Uhrenschilder
und Zifferblätter hergestellt. Es folgten
Emailschilder verschiedenster Arten, z. B. Tür-,
Straßen-, Firmen- und Reklameschilder, sie bildeten
das Fertigungsprogramm im ^Jahrhundert
. Anfang des 20. Jahrhundert wurde die Produktpalette
um Skalen für Waagen, Barometer
sowie technische Zifferblätter wie die von Telefonapparaten
ergänzt. Bedruckte und geätzte
Schilder folgten. 1958 begann man mit der Produktion
gedruckter Schaltungen. Damit wurde
der Grundstein für die spätere Konzentration
auf die Herstellung von Leiterplatten und
elektronischen Baugruppen gelegt. 1989
wurde das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft
umgewandelt.
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Fotohauses
Kasenbacher zeigte das Stadtmuseum
„Stadt im Bild - Schramberg", Alltagsfotografien
, überwiegend aus dem Kleinbildbestand
Franz und Karl Kasenbachers. Das Kasenba-
cher-Archiv besitzt einen bedeutenden Fotobestand
zur Geschichte der Stadt Schramberg.
Der Schwerpunkt der Ausstellung wurde auf
die Jahre zwischen 1930 und i960 gelegt. In
sieben Themenbereichen wurde ein Einblick
in die Kultur und Geschichte der Fünftälerstadt
im mittleren Schwarzwald zu dieser Zeit
gewährt. Die Stadtentwicklung wurde hierbei
ebenso berücksichtigt wie die Menschen in der
Stadt. Alltag und Arbeitswelt, Feste und Freizeitgestaltung
waren weitere Themenbereiche.
Auch die Zeit des Nationalsozialismus wurde
nicht ausgespart, sondern bildete einen festen
Bestandteil der Ausstellung.4
In Kooperation mit dem Eine-Welt-Forum und
als dessen Beitrag zu den Heimattagen und
Frauenwochen 2000 wurde die Wanderausstellung
„Über-Lebens-Kunst - Frauenalltag auf
Stoffbildern" präsentiert. Diese Ausstellung war
zu diesem Zeitpunkt bereits in vielen Städten
der Welt zu sehen.
Zu sehen war Textilkunst in althergebrachter
Technik. Frauen aus aller Welt haben diese
Bilder entworfen und hergestellt. Auch Schram-
berger Frauen haben einen Beitrag dazu geleistet
. In Zusammenarbeit von Frau-Mutter-
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