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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_23/0026
Carsten Kohlmann:

ALTE BÜRGER, NEUE BÜRGER,

ALTE STRASSEN, NEUE STRASSEN -

ZUR GRÜNDUNGSGESCHICHTE DER ÄLTESTEN

SCHRAMBERGER BÜRGERVEREINIGUNGEN

Seit einigen Jahren begehen die ältesten SchrambergerBürgervereinigungen ihre 100-jährigen
Gründungsjubiläen, die für jede Bürgervereinigung ein besonderes Ereignis darstellen. Die
Reihe dieser 100-Jahr-Feiern begann mit dem Freiamt Tos (1999), der Spittel-Vereinigung
(2000) und der Burgstraßen- und Brestenberg-Vereinigung (2003). In den nächsten Jahren
werden die Bürgervereinigung Burg Falkenstein (2006), die Höße-Vereinigung Burg Schilteck
(2006) und schließlich die Bürgervereinigung Kirnbachtal (2012) folgen.
Die Gründungsjubiläen sind stets Anlass zum Rückblick auf die Vereinsgeschichte, die üblicherweise
in Vorträgen dargestellt und manchmal auch in Festschriften festgehalten wird. Die
bisher umfangreichste Festschrift einer Schramberger Bürgervereinigung zu einer 100-Jahr-
Feier wurde in diesem Jahr von der Burgstraßen- und Brestenberg-Vereinigung veröffentlicht
und fand großes Interesse. Auf Wunsch dieser Bürgervereinigung hat sich außerdem auch der
Autor als Historiker und Volkskundler mit ihrer Geschichte beschäftigt und beim Festakt am
10. Mai diesen Jahres einen Vortrag zur Geschichte der ältesten Schramberger Bürgervereinigungen
gehalten, der an dieser Stelle in einer erweiterten Fassung veröffentlicht wird.
In der Geschichte der Schramberger Bürgervereinigungen lassen sich zwei Gründungszeiten
unterscheiden, die im jeweiligen zeitgeschichtlichen Zusammenhang zu sehen sind: eine erste
Gründungszeit an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert (Tos, Spittel, Burgweg, Falkenstein,
Höfle und Kirnbach) und eine zweite Gründungszeit in der Mitte des 2 O.Jahrhunderts (Roßwald
, Göttelbach und Steige). Eine Sonderform sind die Brunnengesellschaften, die zwar einige
Gemeinsamkeiten, aber eben auch einige Unterschiede zu den eigentlichen Bürgervereinigungen
aufweisen. Der vorliegende Aufsatz konzentriert sich auf die Gründungszeit der
ersten Schramberger Bürgervereinigungen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, da
eine Gesamtdarstellung aller Bürgervereinigungen bis zur Gegenwänden Rahmen dieser Zeitschrift
überschreiten würde und die Frühzeit sicher besonderes Interesse verdient.
Nach einem Überblick über den Forschungsstand und die Quellenlage wird in einem ersten
Abschnitt in einigen Grundzügen die Entwicklung der Industriestadt Schramberg im Kaiserreich
beschrieben. In einem zweiten Abschnitt wird die Gründung der ersten Schramberger
Bürgervereinigungen dargestellt und in einem dritten Abschnitt ausführlich über die Gründungszeit
der Burgstraßenvereinigung berichtet, mit der sich der Autor aus gegebenem Anlass
besonders intensiv beschäftigt hat und die daher auch etwas mehr als die anderen Bürgervereinigungen
im Mittelpunkt dieses Aufsatzes steht. Abgeschlossen wird der Aufsatz in einer
Zusammenfassung und Schlussbetrachtung mit einigen Gedanken zu den in unserer Zeit stattfindenden
100-Jahr-Feiern der ältesten Schramberger Bürgervereinigungen.

Der Forschungsstand und die
Quellenlage im Überblick

Als die ältesten Schramberger Bürgervereinigungen
nach der Auflösung in der Zeit des
Nationalsozialismus wieder gegründet wurden
und in der Nachkriegszeit ihre 40-, 50- und 60-
jährigen Gründungsjubiläen feierten, begannen

auch die ersten Bemühungen, in Berichten im
Schwarzwälder Boten und Schwarzwälder Tagblatt
ihre Geschichte darzustellen. Festschriften
erschienen in dieser Zeit noch nicht. Obwohl
teilweise einige Gründungsmitglieder als
zwischenzeitlich alte Leute noch lebten, waren
doch viele Erinnerungen und Quellen nach

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