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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0012
Haushalt selbst metzgen, und einige Wirte auf
den Dörfern versuchten die Erlaubnis zu erwirken
, Brot zu backen.Als sie es außer Hauses
verkauften, kamen sie in Schwierigkeiten.
Nach wie vor unterschiedlich interpretiert
wurde die Verpflichtung zu Kirchenfronen. Die
Untertanen wollten beim Bau und der Erneuerung
der Kirchen willig helfen. Doch wollten
sie für die übrigen Gebäude und Einrichtungen
der Heiligenfabrik keine Fronen leisten
, weder für die Pfarrhäuser noch für die
Friedhofsmauern oder für die Brücken und
Stege.

Schon 1781 gingen die Beschwerden der Gemeinden
wieder an eine höhere Verwaltungsinstanz
. Durch eine Verwaltungsreform Kaiser
Josephs II. war Schramberg nun dem Amt
Hohenberg mit Sitz in Rottenburg zugeordnet.
Von dort kam auch die nächste und letzte
Kommission.

Sie klärte Fragen, die die Nutzung eigener Wälder
, die Erhebung von Zöllen und Probleme der
Marktgerechtigkeit betrafen. Um welche Einzelheiten
hier gestritten wurde, zeigt ein Erlass
des Kommissars von Blanc aus dem Jahre
1787, der den Butterverkauf regelte. Die Butter
musste auf den Wochenmarkt gebracht und
dort abgewogen werden. Sie war also zu verzollen
, und es war das Standgeld und das Waagegeld
zu bezahlen. Was nach 11 Uhr vormittags
noch an Butter übrig war, durfte dann frei
verkauft werden.

Ende des Konflikts

Mit dem Übergang der Herrschaft Schramberg
an Württemberg 1805/06 war Österreich als
bisheriger Landesherr aus dem Spiel. Den Grafen
von Bissingen blieben immer noch wichtige
Herrschaftsrechte. Sie hatten als Grundherrn
nach wie vor Anspruch auf Bodenzinsen,
Hoffälle, Auf- und Abzugsgelder und auf die umstrittenen
Frondienste. Den Zehnt bezog weiterhin
die Heiligenfabrik.
In einem Vertrag von 1838 verpflichteten sich
die Gemeinden der bisherigen Herrschaft
Schramberg mit Ausnahme des inzwischen
badischen Tennenbronn zur Ablösung der
Abgaben und Dienste. Die Gemeinden mussten
nun von den einzelnen Grundbesitzern die
Ablösebeiträge jährlich einziehen und an den
Grafen weiterleiten.

In Zeiten guter wirtschaftlicher Konjunktur
konnten die Bauern und Gütleinsbesitzer diese
Beiträge aufbringen, doch in einer Zeit wirtschaftlicher
Krise, wie sie vor allem in den Jahren
1845-1847 einen großen Teil der Bevölkerung
in Württemberg traf, waren diese
Beiträge fast nicht mehr einzutreiben. So wurde
das Begehren nach „Entfesselung des Bodens
von den verwünschten mittelalterlichen Lasten
" (Schwarzwälder Bote vom 10. März 1848
mit der Schramberger Adresse an den König)
zu einer zentralen Forderung der Bürger der
früheren Herrschaft Schramberg zu Beginn der
Revolution von 1848/49.

Quellen:

Archiv der Grafen von Bissingen, Zahlreiche Dokumente zu
Untertanenkonflikten, besonders Nr. 1040 und 1057
Die lateinischen Pfarrerchroniken der Pfarrei St. Nikolaus und
St. Maria in Schramberg, übersetzt von Dankwart Schmid, Stadtverwaltung
Schramberg, Neudruck 1998
D'Kräz 17
D'Kräz 19

Schwarzwälder Bote, Jahrgang 1848
Stadtarchiv Schramberg, Ordner Hoheitssachen

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