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Wolfach fortzusetzen, und zu einem erwünschten
Ende bringen zu können."18
Zusammen mit seinen Brüdern Joseph, Leonhard
und Anton und mit Hilfe der beiden Anwälte
Krapf und v. Raßler gelingt Fidelis Kuenz,
was sein Bruder trotz größtem Engagement
nicht geschafft hat. Innerhalb weniger Wochen
erreicht er, was zu Andre Lebzeiten unmöglich
schien. Es kommt zu einem gerichtlichen Vergleich
. Am 24. November 1770 treffen sich in
der Indemnisations-Angelegenheit Kläger und
Beklagte in Donaueschingen. Die Wolfacher
Schiffer verpflichten sich, den Kuenzischen
Erben 3600 Gulden zu bezahlen. Leonhard
Kuenz, dem Schramberger Bühlbauer, wird das
Recht zugesprochen, bis zu einer offiziellen
Regelung gegen Abstattung des gewöhnlichen
Zolls außer Landes zu flößen.
Anmerkungen:
1 Lothar Späth aus Ettlingen war es, der für einen Beitrag über
Schramberger Flößerei (D'Kräz Nr. 2 2) die Archive der Umgebung
durchforscht hat und dabei auf den Namen Andre
Kuenz, Schiffer von Schramberg, gestoßen ist. Es stellte sich
heraus, dass dieser Andre Kuenz ein Bruder meines Urahnen
Leonhard Kuenz (1725-1774) gewesen ist. Das war der
Anstoß, mich mit diesem Mann näher zu beschäftigen. Herr
Späth hat mir dazu freundlicherweise seine fotokopierten
Dokumente aus den Landesarchiven Stuttgart und Karlsruhe
zur Verfügung gestellt.An dieser Stelle herzlichen Dank dafür.
Ich konnte die aus diesen Akten gewonnen Erkenntnisse mit
Hilfe anderer Quellen und eigener Recherchen erweitern.
Was die Genealogie der Familie Kunz angeht, so war mir die
von meinem Verwandten Josef Kunz in Hüfingen verfasste
„Familienkundliche Arbeit zur Geschichte eines Schwarzwälder
Kunz-Geschlechts aus dem Raum Schramberg" (1998
im Eigenverlag hergestellt) eine wertvolle Hilfe. Auch ihm
gebührt mein herzlicher Dank.
2 Der Familienname „Kunz" wird in den Quellen und Urkunden
recht unterschiedlich geschrieben. Neben der später üblichen
Schreibung „Kunz" finden sich auch die Schreibweisen
Cunz, Cuntz, Kuntz, Kuenz, Kuentz und Kuonz. In den Schramberg
betreffenden Dokumenten ist „Kuenz" die häufigste
Schreibung.
3 Die Heimat des Caspar Kuentz des Großvaters von Andre, ist
das Züricher Oberland, wo er 1644 in dem zum Amt Groningen
gehörigen Dorf Gossau geboren wird. Wie viele andere
seiner Landsleute ist er nach dem Ende des 30-jährigen Krieges
in das durch Kriegswirren und Epidemien entvölkerte
südwestdeutsche Gebiet ausgewandert. Am 6. Juli 1681 heiratet
er in der Pfarrkirche Schenkenzell Sybille Reilinsperger,
die Witwe des Kaibachhofbauern Dieterle.Aus dieser Ehe
stammen fünf Söhne: Andre (*1681), Hans Michael (*1683),
Hans Georg (1686),Jacobi Cl689),Thomas (*1690).
4 Andre, der älteste Sohn des Caspar Kuentz verheiratet sich
1704 in erster Ehe mit Catharina Wamester vom Stockhof in
Schenkenzell und hat mit ihr 5 Kinder: Maria (*1704),
M. Salomea (*1706), M.Luitgard (*1707), Joseph (*1710),
M. Magdalena (*1715). Nach dem Tode Catharinas zieht Andre
mit seinen Kindern nach Schramberg, wo er am 26. Januar
1723 in zweiter Ehe die Erbin des Bühlhofs, Maria Rapp, heiratet
. Aus dieser Verbindung stammen die Kinder: Andre
C1723), Leonhard (* 1725), Johanna (*1727), M. Catharina
*1729), M. Elisabeth (* 1731), Jon. Fidelis C1734), J. Antoni
(*1736). Nachdem am 3. Februar 1737 Andre Kuenz verstorben
ist, heiratet die verwitwete Bühlhofbäurin ihren
Knecht Johann Jacob Wursthorn. Kinder aus dieser Ehe sind
Johann Jacob C1739) und Maria Anna (*1742).
5 Stadtarchiv Schramberg, CP 1750, Nr 523.
6 Wolfacher Amtsprotokoll vom Juli 1755.A229 Bü32c Hauptstaatsarchiv
Stuttgart.
7 Martin Haas (1691-1759), Sohn des Christian Haas und der
Apolonia Spreter war von 1729 bis 1733 Talvogt in Schramberg
. Laut Hofschatzungbuch von 1731 ist er Besitzer des Kassiers
-Hofs.
8 Der aus Thalheim stammende Baumeister Bader baute in den
50-er Jahren des 18. Jahrhunderts im Auftrag des pfälzischen
Kurfürsten am Mannheimer Schloss.
9 In vorderster Front agieren die Schiffer Johannes Armbruster,
Ignati Schmid und Paul Meyer.
10 Obervogt Dornblüth.
11 Generallandesarchiv Karlsruhe 193, f 2393.
12 A 229, Bü 32 c, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, siehe L. Späth in
D'Kräz Nr.22,S.20/21.
13 Jürgen König „Familiengeschichte der Grafen von Bissingen"
in D'Kräz Nr.22,S.2ff.
14 GLA193,Nrl4.
15 Hermann Fautz Die Geschichte der Schiltacher Schifferschaft.
S. 29/30.
16 Fürstenbergisches Archiv Donaueschingen, Vol IV, Fasz.V
17 GLA 193, Nr. 14.
18 GLA 193, Nr. 14.
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