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Abb. 6: Die Glocke von innen mit dem an einer
Leder mansch ette hängenden Klöppel.
Abb. 7: Glockenkrone mit sechs „Henkeln " und
Aufhängung am Joch und dem südlichen Lager.
dem früher einmal das Läuteseil befestigt war.
Sie dient heute wie schon lange ausschließlich
dem Stundenschlag der Rathaus-Turmuhr.
Auffallend an der Glocke sind die sechs
„Henkel", welche die Krone bilden und der
Aufhängung der Glocke dienen (Abb. 7). An
diesen Henkeln sind sechs gleichartige Plastiken
ausgebildet, das Porträt eines Mannes darstellend
, wobei die Frage auftaucht, um wen es
sich da wohl handeln könne (Abb. 8+9). Figürliche
Darstellungen an den meist sechs,
manchmal auch vier Henkeln einer Glocke
sind nichts Ungewöhnliches. Manchmal sind
Engel oder Heilige dargestellt. Könnte es sein,
dass hier der Talvogt Anton Haas der Nachwelt
ein Bildnis seiner selbst in Glockenerz gegossen
hinterlassen wollte?
Ein Gegenstück zur Schramberger Glocke
Nun fand sich im Stadtarchiv Villingen Qah-
resheft XIX der Geschichts- und Heimatvereins
1994/95) das Bild einer Glocke mit ebenfalls
sechs Henkeln, die ganz ähnliche Figuren
aufweisen. Diese Glocke ist die älteste der Kirche
in Dettingen/Hohenzollern und wurde im
Jahr 1765 von Josef Benjamin Grieninger
(1735-1795) in Villingen gegossen, wie die
lateinische Inschrift verrät. Die Schramberger
Glocke ist also noch 17 Jahre älter und wurde
Abb. 8: Die Krone der Glocke mit den Plastiken
an den sechs „Henkeln ".
von Meinrad Anton Grieninger (1692-1750)
gegossen.
Die der heiligen Agatha geweihte Taufglocke
der Dettinger Pfarrkirche St. Peter (Abb. 10)
wurde von Fürstabt Bonaventura von Muri gestiftet
. Sie hat einen Durchmesser von 48 Zentimeter
und eine Gesamthöhe von 50 Zentimeter
, also ähnliche Abmessungen wie die
Schramberger Feuerglocke. Durch eigenartige
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