http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0044
Carl Faist in Schramberg den Titel eines Hofphotographen
verliehen."3
Cajetan und seine Frau Berta bekamen insgesamt
fünfzehn Kinder, von denen fünf bereits im
Säuglings- bzw. Kindesalter starben. Seinen
Kindern war er, nach Aussage seiner Tochter
Berta Schuler, geb. Schaub, ein liebevoller, fürsorglicher
und gerechter Vater.
Arbeiten in Schramberg und Umgebung
Das Hauptaufgabenfeld von Cajetan lag in der Fertigung
von Kanzeln, Heiligenfiguren, Krippenfiguren
, Wegkreuzen, Hausaltären, Brunnenfiguren
und kunstvoll gestalteten Grabsteinen.
In Schramberg und in anderen Orten kann man
auch heute noch viele seiner Arbeiten finden. Das
„Uhrenmännle" am Hirschbrunnen beispielsweise
, dass den D' Kräz Lesern sehr gut bekannt
sein dürfte (siehe Titelbild der D'Kräz), wurde
1932 von ihm zum Preis von 200 Mark gefertigt.
Das Modell hierzu entstand im Januar 1931, und
der Auftrag wurde im Februar 1931 erteilt.
Auch der Rathausbrunnen von 1914 wurde nach
einem Entwurf der Architekten Jung und
Wolz aus Stuttgart von ihm errichtet. Das
Schwarzwälder Tagblatt berichtet über den
Brunnen Folgendes: „Der Brunnen selbst bildet
eine Zierde des Rathausplatzes und macht den
Erbauern alle Ehre; alle Urteile sind darin einig,
dass das Werk den Platzverhältnissen richtig
angepasst ist und den zur Verfügung gestandenen
Mitteln entspricht. Aus dem Becken des Brunnens
erhebt sich eine Säule, die von der Figur
eines Knaben gekrönt ist. Unterhalb derselben
ist das Bronze-Relief des verstorbenen Fabrikanten
Erhard Junghans angebracht; an den Seiten
sind zwei Tafeln eingelassen, von denen eine auf
den Zweck des Brunnens hinweist, während die
andere bekannt giebt, daß die Stadtgemeinde
den Brunnen gestiftet hat. Entworfen wurde der
Brunnen von den Herren Architekten Wolz und
Jung in Stuttgart; das Relief wurde gefertigt von
Herrn Bildhauer Häuser Stuttgart; erbaut wurde
der Brunnen samt Figur von Hrn. Bildhauer
Schaub hier und ist mit Genugtuung zu verzeichnen
, daß auch dieses Werk, wie das neue
Rathaus, von einheimischen Meistern geschaffen
wurde."4
Ergänzend schreibt das Schwarzwälder Tagblatt
noch Folgendes: „Erhard Junghans-Brunnen.
Nr. 3 der „Blätter des württ. Schwarzwaldvereins"
enthält die wohlgelungenen Bilder des neuen
Cajetan, seine Frau Berta und drei seiner Kinder am Esszimmertisch, um 1900. Foto: Carl Faist
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