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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0052
Wirtshausschild aus Haigerloch. Dieses hängt
mittlerweile dort im Aufenthaltsraum des städtischen
Bauhofs. Foto: Ingrid Schaut

solcher war er auch zeitweise Stellvertreter des
Bürgermeisters. Schon im Jahre 1899 wurde er
mit der zweithöchsten Stimmenzahl in den Bür-
gerausschuss gewählt.13

Als Mitglied verschiedener bürgerlicher Gremien
hat er bei vielen wichtigen Entscheidungen für
die Stadt Schramberg mitgewirkt. So wurde
während seiner Amtszeit auch das neue Rathaus
gebaut. Besonders lagen ihm die Belange des
Handwerks am Herzen. Er sagte unter anderem
am 5. April 1906 in einer Sitzung: „Er sei der
Ansicht, dass es auch Aufgabe der Gemeindeverwaltung
sei, für einen gesunden Handwerkerstand
zu sorgen."14

Cajetan war Mitinitiator der Schramberger Fasnet
und als solcher auch Mitglied im Elferrat. Gegründet
wurde die heutige Narrenzunft (seit 1931)
1911 als Karnevalsgesellschaft und 1925 in
Faschingszunft umbenannt. Er war Mitbegründer
dieser und wurde in den 1920er-Jahren deren
Alterspräsident. Cajetan entwarf und schnitzte
Fasnachtsmasken (Hansel, Kehraus und Lächler),
die bis heute fast unverändert geblieben sind.15
Auch lustige Theaterstücke, eigens für Fasnacht,
hat er verfasst. Er schrieb unter dem Pseudonym
C.Kirchhof er.

Nicht nur für Fasnacht dichtete Cajetan, alias C.
Kirchhofer. Er verfasste auch Gedichte und Prosawerke
und war als C. Kirchhofer regelmäßig in
der Zeitung zu finden.

So schrieb er u. a.: „Ursula" ein historisches
Schauspiel aus der Geschichte unserer Ritterburgen
in Schramberg.

Cajetan bemerkt zu diesem Stück, das noch im
Stadtarchiv Schramberg erhalten ist: „Dem
geschichtlichen Hergang meines Schauspiels
„Ursula" liegen folgende Tatsachen zu Grunde: Im
Jahre 1273 bewohnte ein Graf Wendel von
Schramberg mit seinem einzigen Kinde namens
Ursula die Burg am Schloßberg. Graf Wendel zog
mit seinem Freund Rudolf v. Habsburg, dem nachmaligen
deutschen Kaiser, der mit dem Bischof
von Basel in Fehde lag, in den Krieg, in dem er sein
Leben verlor. Ursula war nun alleinige Erbin der
Burg mit vielen Gütern in und um Schramberg,
Aichhalden, Sulgen und im Kirnbach. Ihr Burgnachbar
Albert v. Falkenstein bedrängte sie hart.
Nach einer blutigen Fehde besetzte der Falkensteiner
die Burg. Ursula verlor Alles. Nach einigen
Jahren kam Rudolf von Habsburg, der inzwischen
zum Kaiser gekrönt wurde, zu einem Gerichtstag
nach Rottweil, er nahm sich der bedrängten
Ursula an, deren Vater ihm so treue Dienste geleistet
hatte. Der Falkensteiner wurde vorgeladen und
der Kaiser befahl ihm, die Burg mit sämtlichen
Gütern der Ursula wieder zurückzugeben. -
- Soweit der geschichtliche Hergang, entnommen
aus der Walterschen Chronik. Mit Quellenangabe
„Zimmersehen Chronik" und Ruck-
gaber. Bildersaal deutscher Geschichte. - Das
Übrige ist meine Erfindung.
Schramberg, 1. Dezember 1934 (gez.) C.Schaub."
Auch folgendes Gedicht stammt aus seiner Feder:

„Frühling im Bernecktal"

Hörst du die Berneck brausen?

Es schmilzt der Schnee in Tal und Höh'

Und hoch auf gigantischen Felsenriffen

Da beugt sich die Föhre vom Sturm ergriffen

Und ein Falkenpaar kreiset im Aether.

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