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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0057
Briefkopf der Graf v. Bissingen'sehen Werke

Jahrhundertwende häufig Anlass zur Klage. So
in den Betriebsabteilungen der Metalldrücke-
rei und der Stanzerei der Hamburg-Amerikanischen
Uhrenfabrik. Geklagt wurde auch in der
Uhrenfabrik Maier & Söhne über nicht genügende
Licht- bzw. Beleuchtungsverhältnisse
.4

Über die Beleuchtungsverhältnisse bei Junghans
liegen keine Angaben vor, dies lässt den
Umkehrschluss zu, dass bei Junghans die Verhältnisse
in Ordnung waren. Junghans besaß
allerdings schon seit 1892 eine eigene elektrische
Energieversorgung, die 1894 eine bedeutende
Erweiterung erfuhr.5
Das im Sammelweiher aufgestaute Wasser des
Lauterbach wurde dabei in einem Rohrsystem
den Werkturbinen zugeführt. Zusätzlich standen
noch Dampfmaschinen zur Stromerzeugung
zur Verfügung. Wie für Zentralstationen
damals üblich, erzeugten Gleichstromgeneratoren
Strom mit einer Spannung von 220
Volt. Mittels eines Dreileitersystems in Verbindung
zweier Akkumulatorenbatterien, die
gleichzeitig als Spannungsteiler dienten, stand
somit die damals übliche Betriebsspannung
von 2 x 110 Volt zur Verfügung. Die Akkumulatoren
bei Junghans hatten eine Kapazität
von 780 Amperestunden. Neben der Spannungsteilung
hatten sie die Aufgabe, Spannungsschwankungen
des Generators aufzunehmen
, eine gleichmäßige Netzspannung zu
gewährleisten, wie auch in Zeiten geringeren
Energiebedarfs als Puffer zu dienen. Die erzeugte
elektrische Energie war zunächst vornehmlich
für den Betrieb von Lichtanlagen
bestimmt, so in der Firma, in den Junghansvillen
, den Privatwohnungen der leitenden
„Fabrikbeamten" sowie in dem 1899 seiner
Bestimmung übergebenen „Junghans-Beamten-
Casino".6 In der Fabrik selbst wurde um 1904
elektrische Energie für 3200 Glühlampen, 16
Bogenlampen und 18 Elektromotoren benötigt
.7

Elektrisches Licht für Schramberg

Am Anfang stand elektrische Energie fast ausschließlich
im Zeichen der Lichtgewinnung.
Elektrisches Licht befand sich aber noch lange
Zeit in einer Konkurrenzsituation mit anderen
Energieträgern. Noch 1910 erfolgte die Deckung
des Lichtbedarfs der privaten Haushalte
zu 64 Prozent mit Gas, 22 Prozent mit Strom
und 14 Prozent mit Petroleum.
Die erste Stadt in Deutschland, welche die elektrische
Straßenbeleuchtung einführte, dürfte
bereits um 1885 Triberg gewesen sein.8 In
Schramberg kam es 1901 zur Umstellung der
Straßenbeleuchtung von Petroleum auf Strom,
die hierzu nötige Energie lieferten die Anlagen
von Junghans und das gräfliche Elektrizitätswerk
. In einem Vertrag mit der Stadt verpflichteten
sich beide Werke zur Ausführung und

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