Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0063
meraubahn / Hausach - Villingen / eine
Frage von großer Bedeutung ist. Schramberg
ist in Folge seiner ungünstigen Bodenverhältnisse
auf Groß Industrie und Gewerbebetrieb
angewiesen; es herrscht in seinen zahlreichen
Fabriken, von denen ich nur die
Steingut- und Porzellanfabrik mit einem Arbeiterstande
von cfircaj 600 Köpfen, 2 Strohhutfabriken
mit einem auf cfircaj 7000 Menschen
(in und außerhalb Schrambergs) sich
erstreckenden Beschäftigungskreise, zahlreiche
Uhren-, Zugfedern- und Wollspinnerei-
Fabriken hervorhebe, reges Leben. Dieser
Stadt gebührte vor vielen anderen eine Schienenverbindung
mit den benachbarten Eisenbahnnetzen
, da ihr, ihrer unglücklichen geographischen
Lage wegen, eine solche noch
nicht zu Theil geworden ist u[nd] voraussichtlich
auch noch nicht so bald zu Theil
werden wird, so sollte die Stadt wenigstens
zweckmäßige und möglichst directe Eisenbahnzufahrtsstrecken
zur Verfügung haben."
In einer Eingabe an die Abteilung für Straßen-
und Wasserbau des königlich-württembergischen
Ministerium des Innern schrieben die
bürgerlichen Kollegien der Stadt Schramberg
am 24. Januar 1874 ergänzend:
„Schon lange sehen die Bewohner von
Schramberg mit Bangen der Vollendung des
Eisenbahnnetzes rings um uns herum entgegen
, von dem wir selbst gänzlich ausgeschlossen
sind ufndj in dessen Centrum wir
gänzlich liegen ufndj in Abständen von

Abb. 2: Ein Blick in das Bernecktal von Tennenbronn
aus gesehen auf einer Ansichtskarte um
das Jahr 1908. Die für das Bernecktal charakteristischen
Granit- und Porphyrfelsen sowie der
Fichten-, Kiefern- und Tannenwald sind sehr
schön zu sehen. Archiv Carsten Kohlmann

4-5 Stunden bis zu den nächsten Bahnhöfen
mit immer noch mehr oder weniger mangelhaften
Zufahrtsstraßen, und leider hat die
Vollendung der badischen Schwarzwaldbahn
diese Befürchtungen nur zu sehr bestätigt
! Der Personen- und Güterverkehr von
Hausach nach Oberndorf, Rottweil über
Schramberg hat gänzlich aufgehört, indem
derselbe ausschließlich durch diese badische
Bahn vermittelt wird."

Nach Ausschreibung der Bauarbeiten gingen
sechs Firmenangebote ein, die vor allem unter
dem Gesichtspunkt geprüft wurden, welche
Firma die meisten Erfahrungen vorzuweisen
hatte. Insbesondere wurden Erfahrungen bei
Sprengarbeiten erwartet. Am geeignetsten erschien
die Firma von Matthäus Laufer und David
Marzari aus Niederwasser im badischen
Bezirksamt Triberg, die das günstigste Angebot
einreichte und vier gute Zeugnisse vorweisen
konnte. Neben dem günstigen Angebot waren
ihre Erfahrungen bei den Sprengarbeiten für
den Bau der Schwarzwaldbahn von 1865 bis
1873 für die Auftragsvergabe ausschlaggebend.
David Marzari war einer von vielen italienischen
Gastarbeitern, die beim Bau der
Schwarzwaldbahn beschäftigt waren und
nicht in ihre italienische Heimat zurückkehrten
. Statt dessen tat er sich mit einem Einheimischen
zusammen und machte sich im
Baugewerbe selbstständig.
Das Großherzogtum Baden hatte schon den
Bau einer Straße bis zur Grenze in Angriff genommen
. Graf Cajetan von Bissingen trat auf
württembergischer Seite den erforderlichen
Grund und Boden unentgeltlich ab; der württembergische
Staat übernahm dafür die Unterhaltungspflicht
. Die Ufermauern konnten für
den Straßenbau benutzt werden. Der Straßenverlauf
änderte sich nicht wesentlich, da man
sich ohnehin mit Ausnahme einer kurzen Strecke
stets neben der Berneck zwischen deren
steilen Felswänden hindurch zu winden hatte.
Mehr als zwei Drittel der Gesamtlänge der Bernecktalstraße
bewegen sich im Granitgebirge.
Porphyr tritt öfters in großer Mächtigkeit auf.
Der Granit ist meist sehr hart und kompakt,
von mittlerem Korn und zu Kleingeschläg sehr
geeignet, während der sehr zähe, splittrige und
kompakte Porphyr ein hervorragendes Schottermaterial
abgibt, das besonders beim Eisen-

61


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0063