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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0069
Abb. 9: Der Wasserfall im Bernecktal- hier auf einer
Ansichtskarte um das Jahr 1910- gehört leider
der Vergangenheit an. Ein besonderes Erlebnis war
er zur Winterszeit, wenn er vollständig vereist war.
Sehen konnte man ihn, wenn das angestaute Wasser
für den Kanal abgelassen wurde, das normalerweise
die Turbinen des Elektrowerks im Bernecktal
antrieb. Archiv Carsten Kohlmann

durch das Bernecktal, sondern über die Höhe,
so dass es hier zu keinen Kampfhandlungen
gekommen ist. Beim Finsteren Wald war außerdem
eine Panzersperre vorbereitet, für die
einige Bäume geschlagen wurden, um mit ihnen
die Straße zusätzlich blockieren zu können
. Nach Kriegsende wurden die Bäume zu
Scheiterholz zusammengefasst und über das
Rentamt des Grafen von Bissingen verkauft.
Hinter der Teufelsküche erweitert sich das Bernecktal
für eine kurze Strecke.An dieser Stelle
wurde 1929 von der Familie Langenbacher
von der Halde auf dem Ramstein ein Haus
gebaut, vermutlich, da es ein preisgünstiger
Bauplatz war. Weil die dortigen Bewohner
keine Nachbarn hatten, wurden wir als
nächste Nachbarn vom Ramstein immer als

Leichenträger angefragt, wenn jemand verstorben
war. Karl Langenbacher war längere Zeit
arbeitslos, bis er später bei Junghans Arbeit
bekam. Damit er näher an seinem Arbeitsplatz
war, baute er im Bernecktal dieses Wohnhaus
mit einem Stall für eine Kuh, eine Ziege und
ein Schwein. Seine Familie gab ihm von zu
Hause Bauholz für den Neubau. Wie mir erzählt
wurde, bekamen während der Bauzeit
die Handwerker immer das Mittagessen von
seiner Familie, das von der Halde ins Bernecktal
gebracht wurde.

Ich kann mich auch noch gut daran erinnern,
wie seine Frau immer ihre Kuh am Halfter zu
den Weiden führte. Vom Berneckbad bis zur
badischen Grenze wurde der Gehweg neben
der Straße von Kuh und Ziege abgeweidet. Heu
und Gras reichten aber längst nicht aus. Von
seinem Vater bekam er die Kartoffeln als Futter
für das Schwein. Als Gegenleistung arbeitete
die ganze Familie Langenbacher stets auf dem
elterlichen Hof mit.

Die Stromerzeugung im Bernecktal

Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten entlang
des Bernecktals sind schön verteilt. Mit dem
Wasser der Berneck wird bis heute auch
Strom erzeugt. Unterhalb des Eiswerks leitet
ein Kanal das Wasser bis zum Elektrowerk,
das 1904 für die Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik
(H.A.U.) in Schramberg gebaut wurde
(Abb. 8).

Da am Standort des Unternehmens im Göttelbachtal
bereits alle Wasserrechte vergeben
waren, wich man ins Bernecktal aus. Dieses
Elektrowerk erzeugt auch heute noch Strom
für die Firmen Junghans Feinwerktechnik und
Junghans Uhren. An Wochenenden, wenn kein
Strom erzeugt wurde, führte man das Wasser
neben dem Elektrowerk über einen Felsen
herunter und erzeugte dadurch einen schönen
Wasserfall. Heute arbeitet das Elektrowerk fast
ununterbrochen; der Wasserfall ist daher nur
noch sehr selten zu sehen (Abb. 9). Zur Zeit ist
Willy Fehrenbacher vom Junghans-Energiemanagement
für das Elektrowerk zuständig,
das noch heute auf Tennenbronner Gemarkung
steht.

Das Elektrowerk konnte zum „Tag des offenen
Denkmals" am 12. September 2004 mit dem
Schwerpunktthema „Wasser" erstmals besich-

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