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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_24/0071
Abb. 11: Jahreszahl zur Erinnerung an den Bau
der Bernecktalstraße zwischen Schramberg und
Tennenbronn vor dem Gasthaus zum Berneckbad.
Foto German Moosmann

auf seine Geschichte in der ersten Schram-
berger Chronik von Friedrich August Köhler
aus dem Jahr 1826 zu finden (Abb. 10). Hier
wird erwähnt, dass 1833 zunächst ein kleines
Badehaus gebaut wurde, das Joseph Kimmich
im Jahr 1834 zu einer Badeanstalt erweiterte.
Die Fundamente des Badhauses sind gegenüber
dem Gasthaus auf der anderen Berneckseite
noch heute gut zu erkennen und erinnern
an das einstige Badevergnügen an dieser
Stelle. Von Joseph Kimmich ging die Badeanstalt
auf seinen Sohn Xaver Kimmich über.
Dessen Tochter Elisabeth Kimmich heiratete
Albert Braunschweiger, der mit ihr zusammen
das Berneckbad weiter führte.
1910 kaufte Albert Fehrenbacher das Anwesen.
Nach ihm wechselten die Pächter wie bei vielen
anderen Gaststätten mehrfach. Vor kurzem
wurde das Berneckbad - früher eine sehr
beliebte Gaststätte - von der Stadt Schramberg
gekauft, um hier einen Treffpunkt für junge
Leute einzurichten. Leider haben sich diese
Pläne aus finanziellen Gründen wieder zerschlagen
. Etwas unterhalb des Berneckbades
wurde zur Erinnerung an den Bau der Berneckstraße
die Jahreszahl 1878 eingemeißelt
(Abb. 11).

Die Straßenpflege durch die Straßenwarte

Für die Pflege der Straßen waren früher die
Straßenwarte zuständig. Im Sommer hatten sie
folgende Aufgaben: Sauberhaltung der Straßen,
vor allem an der Einmündung von Wegen,
wenn Sand und Schlamm bei Unwettern angeschwemmt
wurden, Reinigung der Straßengräben
, Räumung von abgebrochenen Ästen
oder Bäumen auf den Straßen, Ernte des Obstes
von den Bäumen entlang der Straßen,
Pflege der Grasränder an den Straßen und
Reparatur von Straßenschäden, vor allem nach
den Wintermonaten. Im Winter war die Hauptaufgabe
das Schneeräumen. An bestimmten
Stellen musste wegen Glatteisgefahr auch
Splitt gestreut werden. Für jeden Straßenwart
gab es ein kleines Straßenwartshäuschen zur
Aufbewahrung seiner Arbeitsgeräte. InTennen-
bronn war Josef Amann der Straßenwart in
Richtung Schramberg, in Schramberg war es
umgekehrt Straßenwart Franz Deschensky, in
Richtung St. Georgen war es Johannes Fleig,
der Josef Amann unterstand.
Die Grenze zwischen Baden und Württemberg
zeigte sich auch in der Tätigkeit der Straßenwarte
. Von der Grenze in der Berneck bis
Schramberg war deshalb Franz Deschensky für
den württembergischen Teil zuständig, von der
Grenze in der Berneck bis Tennenbronn waren
Josef Amann und Johannes Fleig für den badischen
Teil zuständig. Der Sohn von Josef
Amann erzählte mir, dass die Ernte des Obstes
entlang der von seinem Vater betreuten Straße
früher auch an die Bürger zur Ernte verlost
wurde. Das Obst wurde aussortiert, vom
schlechten Obst wurde Most gemacht. Da es
für seinen Vater beim Außendienst oft zu weit
war, um zum Mittagessen nach Hause zu
gehen, brachten ihm seine Kinder nach dem
Schulunterricht das Mittagessen an seinen
jeweiligen Arbeitsplatz auf der Straße.
Das winterliche Schneeräumen auf der Strecke
zwischen Langenschiltach und Schramberg
war früher nicht einfach. Die Strecke wurde
immer von der Gemeinde Tennenbronn auch
über ihre Gebietsgrenze hinaus gebahnt. In
Richtung St. Georgen gab es auf der Höhe auch
öfters Schneewehen. Geräumt wurde mit
Bahnschlitten; zusätzlich mussten Schneeschaufler
eingesetzt werden. Im Spritzenhaus
standen dafür zwei große, starke Gemeinde-

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