Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 12
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0013
verschickt. Wenn man auf diese Art und Weise
einen näheren Blick auf die Geschichte wirft,
die der Uhrenträger auf dem Hirschbrunnen
zu erzählen hat, erkennt man, dass es in besonderer
Weise auch den steten Wandel im Industriezeitalter
verkörpert, der bis heute für
Schramberg als Industriestadt kennzeichnend
ist und mit dem sich deshalb auch einige Beiträge
in der Jubiläumsausgabe dieser Zeitschrift
beschäftigen.

„Wecken und wahren die Liebe zur Heimat
" — Die ersten Vorläufer der heutigen
D'Kräz in der Weimarer Republik

Die Beiträge, die seit 25 Jahren in der D'Kräz
erscheinen, stehen in einer bemerkenswerten
Tradition von Aufsätzen über die Geschichte
der Stadt und Raumschaft Schramberg, die
bereits an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
begonnen haben. Diese Vorläufer waren
zwar meistens noch keine Zeitschrift wie
die heutige D'Kräz, haben aber in ihrer Zeit
durchaus eine vergleichbare Bedeutung gehabt
. Während die frühen Bücher über die
Geschichte der Stadt Schramberg von German
Waller (1872) und Oskar Dambach (1904)
durchaus noch bekannt sind, sind die Titel dieser
Vorläufer der heutigen D'Kräz und die
Namen ihrer Mitarbeiter heute nur noch Eingeweihten
bekannt und haben sich nur in
wenigen Exemplaren in einigen Archiven und
Bibliotheken erhalten. Da es nur selten die
Gelegenheit zur Herausgabe von Büchern gab,
sind zahlreiche Ergebnisse der lokalgeschichtlichen
Forschungsarbeit vor allem in Aufsätzen
erschienen, die bei vielen Einzelthemen
mehr zu bieten haben als die Gesamtdarstellungen
.

Zur Integration des aus einer Vielfalt von Landesteilen
unterschiedlicher historischer Herkunft
und konfessioneller Prägung entstandenen
Landes entwickelte sich im Königreich
Württemberg eine sehr bedeutende Landesgeschichte
und Landeskunde mit dem Ziel eines
württembergischen Landesbewusstseins.
Besonders bekannt wurden die enzyklopädischen
Oberamtsbeschreibungen des Königreichs
Württemberg. Die zahlreichen Veröffentlichungen
auf der Landesebene regten
bald auch auf der Lokalebene zur Beschäftigung
mit der örtlichen Geschichte an. Die Pioniere
der Lokalgeschichte waren wie Oskar
Dambach (1867-1947) in Schramberg meistens
Lehrer mit entsprechendem Bildungshintergrund
. Im Vorfeld seines Buches Schramberg
. Ort und Herrschaft. Von den ältesten
Zeiten bis zur Gegenwart schrieb er von 1899
bis 1900 für die Zeitschrift Aus dem Schwarzwald
des württembergischen Schwarzwaldvereins
eine Serie mit dem Titel Burgruinen
in der Gegend von Schramberg, die als Auftakt
der Aufsätze über die Geschichte der Stadt
und Raumschaft Schramberg angesehen werden
kann.

Ihre erste große Blütezeit erlebte die lokalgeschichtliche
Aufsatzliteratur mit ersten Vorläufern
der heutigen Kräz dann aber erst nach
dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik
.

Am 30. Januar 1921 legte das Schwarzwälder
Tagblatt als damals am weitesten verbreitete
Lokalzeitung der Stadt Schramberg ihrer Wochenendausgabe
erstmals ein vierseitiges „Unterhaltungsblatt
" mit dem Titel Schwarzwälder
Postillon bei, mit dem der erste Titel dieser
Lokalzeitung bei ihrer Erstausgabe im Jahr
1873 wieder aufgegriffen wurde. Die Beilage
erschien bis zur Einstellung des Schwarzwälder
Tagblatts am 21. August 1935 in der Zeit des
Nationalsozialismus (Abb. 5).
Im Vorwort zur ersten Nummer stellte sich der
Schwarzwälder Postillon seinen Lesern mit
diesem Programm vor: „Er will ihnen erzählen
von der Stadt mit ihren Burgen, vom Schwarzwald
mit seinen Bergen und Tälern, von alten
und neuen Zeiten; er will bringen Ernstes und
Heiteres, Poesie und Prosa, Geschichtliches
und Historisches; er will wecken die Liebe
zur Heimat, will schüren und hegen das
Feuer der Anhänglichkeit an Land und Leute
auf dem Schwarzwalde, einem der schönsten
Gaue des Reiches."

Hier klingt bereits einiges an, was sechs Jahrzehnte
später auch im Programm der D'Kräz
enthalten sein wird. Wie später die D'Kräz
verstand sich bereits der Schwarzwälder Postillon
als Gruß aus der Heimat an alle ehemaligen
Schramberger in der Fremde und wollte
für sie „ein Band sein, das sie wieder enger
mit dem Schwarzwald verknüpft, mit der Heimat
, die sie nie vergessen können, die ihrem
Herzen immer teuer bleiben wird".

12


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0013