Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 28
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0029
einem Beitrag über das sehr interessante und
von ihm ausführlich erforschte Thema Die
Eingemeindung von Sulgen (1988) beendete
er seine Mitarbeit an der Zeitschrift mit einer
Biographie des aus Schramberg stammenden
ehemaligen Zentrums- und späteren CDU-Politikers
Josef Andre (1879-1950), die nach langer
Zeit wieder einmal an diesen großen Sohn
der Stadt Schramberg erinnerte (1992). 1993
zog er sich nach 14 Jahren reichhaltiger und
vielseitiger Arbeit für die Bürgerschaft der
Stadt Schramberg von der ehrenamtlichen Leitung
des unter ihm zu neuer Bedeutung
gelangten Stadtarchivs zurück und übergab es
an seinen Nachfolger Erich Maier.
In seiner Heimatstadt Schramberg ist Franz
Fehrenbacher tief verwurzelt: Er wurde 1914
als fünftes Kind des Landwirts Thomas Fehrenbacher
(1870-1939) und seiner Ehefrau
Luise Fehrenbacher, geborene Gebert (1884
bis 1956) auf dem Schilteckhof geboren. Er
besuchte die Volks- und Realschule in Schramberg
und von 1929 bis 1935 das katholische
Lehrerseminar Rottweil. Nach dem Reichsarbeitsdienst
und dem Wehrdienst unterrichtete
er an unterschiedlichen Schulen in Württemberg
. Den Zweiten Weltkrieg erlebte er zuletzt
als Hauptmann auf den Kriegsschauplätzen im
Osten und Westen meistens an vorderster
Front mit. 1946 begann er nach der Rückkehr
aus der Kriegsgefangenschaft unter schwierigsten
Umständen als Lehrer in einer Klasse mit
zunächst 92 Schülern auf dem Sulgen und
wurde dort auch mit seiner Ehefrau Emilie
Fehrenbacher und seiner Familie ansässig.
1966 übernahm er als Rektor die Leitung der
Grund- und Hauptschule Sulgen. Außerberuflich
engagierte er sich in außergewöhnlicher
Breite auf vielen Gebieten als CDU-Gemeinderat
(1965-1984), Kirchengemeinderat der
Pfarrgemeinde Sankt Laurentius Sulgen
(1956-1974), Mitbegründer der Volkshochschule
(1950), Dirigent des Männergesangvereins
Frohsinn Sulgen (1948-1967) und Vorsitzender
der Musikschule Schramberg
(1984-1989), deren Ehrenvorsitzender er auch
ist.

Seine Lebensleistung wurde durch Oberbürgermeister
Dr. Herbert O. Zinell sowohl bei seinem
85. Geburtstag im Jahr 1999 wie auch
zuletzt bei seinem 90. Geburtstag im Jahr 2004

mit Empfängen im Rathaus der Stadt Schramberg
gewürdigt. Mit seinem bewundernswerten
ehrenamtlichen Engagement hat Franz
Fehrenbacher beeindruckende Spuren hinterlassen
. Man kann, ja man muss ihn als einen der
großen Bürger in der Geschichte der Stadt
Schramberg bezeichnen, der Bürgergeist, Ge-
schichtsbewusstsein und Heimatliebe vorbildlich
vorgelebt hat.

Der Familien- und Heimatforscher
Franz Flaig (1919-2000):
„Ich wollte Archäologe werden, wenn
ich gedurft hätte!"

Jeder, der als Wanderer in der Raumschaft
Schrambergs unterwegs ist, wird früher oder
später auf die markanten Grenzsteine der
Herrschaft Schramberg aus dem Jahr 1558 aufmerksam
werden, von denen viele über die
Jahrhunderte hinweg bis in unsere Tage erhalten
geblieben sind. Als Kleindenkmale von
hohem Rang erinnern sie an die alten Herrschaftsgrenzen
und an das Spannungsverhältnis
der Herrschaft Schramberg zu ihren Nachbarn
, vor allem zum mächtigen Herzogtum
Württemberg. So markant wie diese jahrhundertealten
Grenzsteine war auch der Heimatforscher
, dem sie wie keinem anderen ein Herzensanliegen
waren und der viele von ihnen in
einer jahrzehntelangen Suche in den Wäldern
und auch an teilweise ganz überraschenden
Orten aufgespürt und beschrieben hat: Franz
Flaig (1919-2000), ein wie „seine" Grenzsteine
fest im Heimatboden verankerter Schramberger,
der allen unvergesslich ist, die ihn gekannt
haben (Abb. 17).

Mit der Suche nach diesen Grenzsteinen und
dem Grenzverlauf der Herrschaft Schramberg
begann er nach der Rückkehr aus Krieg und
Kriegsgefangenschaft Anfang der 1950er-Jah-
re. In seiner spärlichen Freizeit war er zusammen
mit dem leidenschaftlichen Burgpionier
und hervorragenden Amateurfotografen Oskar
Roth (1905-1996) an vielen Wochenenden auf
der Suche nach den Grenzsteinen unterwegs.
Dank Oskar Roth und seiner Leica entstanden
von den Grenzsteinen meisterhafte Aufnahmen
von höchster Qualität. Zur sinnfälligen
Erinnerung an die ehemalige Herrschaft
Schramberg holte er einen der Grenzsteine
1968 in die Talstadt, wo er vor dem Schloss

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