http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0046
Abb. 26: Studienrat Ulrich Windhab
aus Renchen, der sich seit
seinem Studium mit der
Geschichte der Wallfahrt und
des Klosters Heiligenbronn
beschäftigt, mit einem der
Grenzsteine der Grafen von
Zimmern an der Grenze zur
Herrschaft Schramberg aus
dem Jahr 1559.
Foto: Carsten Kohlmann
auch versunkenen Vergangenheit
.
Seine ersten Recherchen fasste
er in dieser Zeitschrift in den
Beiträgen „... die Kinder zu retten
, zu erziehen, ihnen zu
dienen!" David Fuchs und
seine Gründung in Heiligenbronn
(1988) und Fester
Grund für Kirche und Kloster
- David Fuchs und seine
Gründung in Heiligenbronn
(1992) zusammen. Die Resonanz
auf die Beiträge fiel ausgesprochen
positiv aus. „Einzelne
Schwestern kamen auch
und haben sich bei mir dafür
bedankt", erinnert sich Ulrich
Windhab heute, „sie hätten bisher
noch nicht so viel gewusst
über ihren Gründer."
Freilich war der Zugang zu den Quellen
anfangs nicht einfach: „Also, zuerst einmal war
klar, an die Klosterchronik durfte ich damals
noch nicht ran. Und man hätte im Kloster über
den Klostergründer auch nichts.
Also, ich habe dann gesagt, ich sehe mir den
Klostergründer mal genau au. Meine Ersteinschätzung
war natürlich, dass das gar nicht sein
kann ...Jemand der in der Mitte des 19.Jahrhunderts
so viel aufbaut und zusammenbettelt,
damals war die Bürokratie längst erfunden, der
muss natürlich einige Spuren hinterlassen
haben." Studien im Diözesanarchiv Rottenburg
und in allen Heiligenbronn berührenden kommunalen
und staatlichen Archiven mit umfangreicher
Quellenarbeit folgten und ließen ein
immer umfangreicheres Bild entstehen.
Durch Neuinterpretation von Quellen gelingen
ihm in seinen Beiträgen Ein Hof mit unleserlichem
Namen (2001) und Das Wappen
des Erzherzogs Leopold V in Heiligenbronn
bemerkenswerte neue Erkenntnisse.
Wer Ulrich Windhab in Heiligenbronn einmal
erlebt hat, ist erstaunt, dass er nie in Heiligenbronn
gelebt hat, obwohl er Heiligenbronn
vermutlich besser kennt wie kaum einer der
Heiligenbronner. Er wurde 1956 als Sohn des
Gehörlosenlehrers Anton Windhab und seiner
Ehefrau Maria Windhab, in Göppingen geboren
. Nach dem Abitur am altsprachlichen
Heinrich-Suso-Gymnasium in Konstanz studierte
er von 1975 bis 1984 mit einer einjährigen
Pause Germanistik und Geschichte an der
Universität Konstanz und an der Albert-Lud-
wigs-Universität Freiburg, wo seine akademischen
Lehrer die bekannten Historiker Arno
Borst C1925), Heinrich August Winkler
45
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0046