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Der zweite D'Kräz-Redakteur Horst
Schock: „Die D'Kräz ist mir ans Herz
gewachsen und hat mir immer Freude
gemacht!"
Der Rückzug von Robert Ditter als Redakteur
der D'Kräz nach der letzten von ihm betreuten
Ausgabe 18 (1998) stellte den Museumsund
Geschichtsverein vor die schwierige Aufgabe
der Suche nach einem Nachfolger. Aus
dem Kreis der Vorstands- und Ausschussmitglieder
sah sich niemand in der Lage, das große
Erbe von Robert Ditter anzutreten. Die
Befürchtung, dass die allen ans Herz gewachsene
Zeitschrift ein Ende finden könnte,
erfüllte alle mit großer Sorge.
In dieser Situation kam im Sommer 1999 Günter
Ruf dem Museums- und Geschichtsverein
zu Hilfe. Er und sein Sohn Michael Ruf (1968-
2005) arbeiteten in ihrem Unternehmen
damals bereits mit Horst Schock zusammen,
der 1994 von Stuttgart nach Schramberg gekommen
war (Abb. 30).
Er war mit seiner Familie auf den Brambach
zwischen Sulgen und Heiligenbronn gezogen,
führte hier zusammen mit Frauke Napierala
seine frühere Bad Cannstatter Buch Cooperation
als Brambacher Buch Cooperation (BBC)
fort und war mit verschiedenen Buchprojekten
in Kontakt mit Straub Druck gekommen, die
fortan hier produziert werden konnten.
Außerdem hatte er mit der Arbeit für das von
ihm angeregte Buch Schwarzwald - Qualität
erleben - Menschen, Landschaften, Spezialitäten
für die Heimattage 2000 begonnen,
das nach seinem Erscheinen zum erfolgreichsten
Buch aller Zeiten über die Stadt und Raumschaft
Schramberg wurde. Daran schloss sich
der Bildband Kinzigtal - im Schwarzwald
Qualität erleben, das er wie das vorige Buch
zusammen mit Frauke Napierala geschrieben
hat.
Günter Ruf hatte von Martin Maurer über die
Suche nach einem Nachfolger für Robert Ditter
erfahren, hielt Horst Schock aufgrund seines
beruflichen Profils für den geeigneten
Mann und schlug ihn Martin Maurer vor. Rückblickend
kann man diesen Gang der Dinge
eigentlich nicht als Zufall sehen, sondern muss
ihn als Glücksfall betrachten, da ohne Horst
Schock die Zeitschrift damals eingegangen
wäre.
Abb. 30: Journalist Horst Schock - Redakteur der
Zeitschrift D'Kräz von 1999 bis 2005 - mit dem
Blick aus seinem Büro in der Marktstraße 5 auf den
alten Kirchturm der Pfarrgemeinde Sankt Maria.
Foto: Carsten Kohlmann
Da er noch nicht lange in Schramberg wohnte,
aus beruflichen Gründen noch oft in Stuttgart
war und sich nur nach und nach mit Schramberg
vertraut machen konnte, wollte er sich
aber vor einer Zusage erst näher mit der Zeitschrift
beschäftigen.
Er hatte die D'Kräz zwar bereits einmal in
der Buchhandlung Martin Klaußner in der
Hand gehabt, beim Durchblättern aber nichts
entdeckt, was ihn als Zugezogenen gleich
angesprochen hätte.
„Und dann habe ich mir sämtliche D'Kräz-Aus-
gaben einmal mitgenommen und eine Woche
lang richtig darin gelesen", erinnert er sich
heute, „und habe so eigentlich durch die vielen
aufschlussreichen und sehr guten Beiträge
einen Zugang zur Stadtgeschichte gefunden."
Auch das allgemeine Erscheinungsbild der
Zeitschrift sagte ihm zu.
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