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Die Gründungsversammlung:Leider ist nur eine sehr schlechte Reproduktion aus dem „Schwarzwälder
Bote" vom 1./2. Dezember 1979 erhalten. Der historische Wert dieses Fotos rechtfertigt aber die
Veröffentlichung. Von rechts: Martin Maurer, Alfred Liebetrau, Dr. Rudolf Langbein und Robert Ditter.
den letzten Stuhl besetzten Parkhotel mit
einem Eklat: Aus der Gründungsversammlung
für den „Museums- und Geschichtsverein
Schramberg" zogen 40 Interessenten demonstrativ
aus - an ihrer Spitze der damalige Oberbürgermeister
Dr. Roland Geitmann.
Nach einem Streit über die Satzung zur Aufteilung
der Rechte zwischen Mitgliedern und
Vorstand verließ „die ganze Opposition, fast
durchweg Mitglieder des Schramberger SPD-
Ortsvereins" die Versammlung, wie danach in
der örtlichen Presse zu lesen war.
Problemkind aus der Taufe gehoben
Nach dieser schwierigen Geburt erwies sich
der gerade aus der Taufe gehobene Verein weiter
als Problemkind. Das Schloss war in dieser
Zeit frei geworden, da die gewerblichen Schulen
in ihre neuen Gebäude auf dem Sulgen
umgezogen waren. Von allen Beteiligten, Stadtverwaltung
und Verein, war ein Teil der Räume
im Schloss für den Aufbau eines Museums zur
Stadt- und Industriegeschichte vorgesehen.
Diese erwünschten Ausstellungsräume für die
„Schramberger Sammlungen" und für Dokumente
zur Entwicklung der Stadt und der
Industrie waren also vorhanden - jetzt konnte
endlich gehandelt werden.
Gehandelt hatte die Stadt mit der Einstellung
von Andreas Kuntz, der das Stadtmuseum aufbauen
sollte. Den laufenden Betrieb und die
Organisation von Ausstellungen wollte der
Museums- und Geschichtsverein als Träger mit
Spendengeldern und Zuwendungen aus der
Industrie übernehmen. Die fixen Kosten hätte
nach unseren Vorstellungen die Stadt tragen
sollen.
Es begann ein Verhandlungsmarathon über die
Vereinssatzung und über Vertragsentwürfe zur
Trägerschaft des Museums. In dieser Zeit traf
sich der Vorstand monatlich, um über Satzungsformulierungen
zu diskutieren, Musterverträge
anderer Museen zu studieren und
neue Finanzierungswege zu erkunden. Aber
alle Verhandlungen mit der Stadt führten nicht
zum gewünschten Ergebnis.
Schließlich beschloss der Vorstand im Juni
1981: „Der Verein soll vorläufig von seinen
Bemühungen Abstand nehmen, die Trägerschaft
des Museums zu erlangen."
Glücklicherweise hatten sich in diesen gut eineinhalb
Jahren seit der Vereinsgründung einige
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