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Susanne Gwosch:
DIE BEDEUTUNG DER LOKALEN GESCHICHTSUND
KULTURARBEIT IM PROGRAMM DER
VOLKSHOCHSCHULE SCHRAMBERG
Am 13. November 1950 hatte die Stadtverwaltung Schramberg 40 Personen aus Vereinen,
Schulen, Kirchen, Gewerkschaften, Industrie und aus Künstlerkreisen zu einer Vorbesprechung
zwecks Gründung eines Kulturringes ins Rathaus eingeladen. Der damalige Bürgermeister
Karl Kolb gab als Ziel dieser Veranstaltung an, man wolle dem so gut wie brachliegenden
Kulturleben in der Stadt neuen Auftrieb geben.
Dies sollte erreicht werden durch die Organisation von wenigen hochrangigen Vorträgen,
Konzerten und Theateraufführungen. Es sollte nur kulturell Wertvolles angeboten werden,
und dies zu Eintrittspreisen, die für alle Bevölkerungskreise erschwinglich seien. An diesem
Abend wurde darüber abgestimmt, dass ein „Volksbildungswerk"gegründet werden soll.
richtung eines vereinsähnlichen Kuratoriums
umgesetzt werden.
Den Sinn und Zweck des neu organisierten
Volksbildungswerkes Schramberg formulierte
Hank wie folgt: „Es dient der Jugend- und Erwachsenenbildung
. Es fördert die allgemeine
und berufliche Fortbildung, insbesondere
durch die Veranstaltung von Einzelvorträgen,
Vortragsreihen, Kursen, Studienfahrten und
Sonderveranstaltungen."
1971 wurde das Volksbildungswerk in Volkshochschule
umbenannt. Der Grund hierfür
war u. a. das „Gesetz zur Förderung der Weiterbildung
und des Büchereiwesens". Mit diesem
Gesetz wurde der unterhaltsame Teil des
Gesamtprogramms der Volksbildungswerke
nicht mehr bezuschusst. Damit wurde klar
unterschieden zwischen den Aufgaben einer
Volkshochschule als Einrichtung der Weiterbildung
und einer Kulturgemeinde als Träger kulturell
bildender und unterhaltender Angebote.
Vom Veranstaltungsjahr 1974/1975 an wurde
das Kurs- und Vortragsprogramm in Anlehnung
an den Ausbauplan I des Volkshochschulverbandes
Baden-Württemberg in Fachbereiche
untergliedert. Somit entstand u. a.
der Fachbereich 1: Gesellschaft, Politik, Recht
und Länderkunde. In diesem Bereich wurden
auch Vorträge über die frühere „Herrschaft
Schramberg", das „Urbar des Rochus Merz"
Das erste Bildungsprogramm umfasste 18 Vorträge
, die überwiegend von einheimischen Referenten
gehalten wurden.
In einer Verwaltungsausschuss-Sitzung des Gemeinderats
am 26. September 1957 schlug der
damalige Bürgermeister Dr. Konstantin Hank
vor, das Volksbildungswerk generell neu zu
organisieren. Die Arbeit des Volksbildungswerkes
sollte sowohl eine Tiefen- als auch eine
Breitenwirkung haben. Dies sollte mit der Ein-
Georg Roming langjähriger Geschäftsführer und
später Leiter der Volkshochschule.
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