Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 89
(PDF, 62 MB)
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Martina Geier:

„ORGANISIERTES" LESEN IN SCHRAMBERG - VON
DER GEWERKSCHAFTSBÜCHEREI ZUR MEDIATHEK

Die Mediathek Schramberg, die sich seit dem 1 I.Juni 2003 modern und zukunftsorientiert im
City-Center präsentiert und allen Teilen der Bevölkerung offen steht, blickt als öffentliche Einrichtung
auf eine Geschichte zurück, die ihre Wurzeln in der Tradition der Arbeiterbildungsbewegung
hat * Seit 1939 ist die Stadt Schramberg Eigentümerin und Trägerin der heutigen
Mediathek, die früher zunächst unter der Bezeichnung „Bücherei der Stadt Schramberg", später
dann unter „Stadtbücherei Schramberg" und „Stadtbibliothek Schramberg" firmierte.

Bereits seit dem 19. Jahrhundert organisierten
sich in Schramberg die ersten Lesefreunde. Vor
allem die Gewerkschaften der Porzellan-,
Metall- und Holzarbeiter waren sehr bildungsfreundlich
. Im Jahr 1924 wurde erstmals von
einer gewerkschaftlichen Bücherei berichtet:
der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund
baute aus den Beständen des Arbeiterbildungsvereins
Schramberg für seine Gewerkschaftsangehörigen
eine Bücherei auf. Neben
der Gewerkschaftsbücherei gab es in Schramberg
noch die Büchereien der evangelischen
und katholischen Kirche. Jede dieser Einrichtungen
stand aber nur einem bestimmten Nutzerkreis
zur Verfügung.

1933 übernahm die DAF (Deutsche Arbeitsfront
) nach der Zerschlagung der Gewerkschaften
die Gewerkschaftsbücherei in Schramberg.
Von den einstmals 1500 Bänden wurden die
meisten vernichtet, monatelang war die Buchausleihe
eingestellt. Auf Initiative der Stadtverwaltung
wurde 1936 diese Bücherei mit der
1934 seitens der Stadt gegründeten kleinen
Kurvereinsbücherei zusammengelegt. Die DAF
betreute die Einrichtung, die unter dem
Namen „Volksbildungswerk Schramberg,
Abteilung Bücherei" nun der gesamten Einwohnerschaft
zur Verfügung stand, bis 1939.
Dann wurde zwischen Stadt und DAF der
Übergang der Bücherei an die Stadtverwaltung
vertraglich vereinbart und die Bezeichnung in
„Bücherei der Stadt Schramberg" geändert.
1945 umfasste die Bücherei knapp 3000 Bände
, wurde aber nach Kriegsende auf Anordnung
der Militärregierung erneut geschlossen
und nach der Aussonderung eines Großteils
des Bestandes 1946 mit gut 1000 Büchern
wieder eröffnet.

Mit einer Unterbrechung in den Jahren 1946 -
1948 war die Bücherei von 1936 bis 1974 im
Untergeschoss des Rathauses untergebracht.
1957 expandierte die städtische Einrichtung mit
der Eröffnung der Zweigstelle Sulgen, die zunächst
in der Geschäftsstelle der Stadtverwaltung
untergebracht war und sich heute in den
Räumen der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
Sulgen befindet. Aber erst 1974
konnte die Hauptstelle ihr beengtes „Keller-
Dasein" beenden und bezog mit etwa 4500
Büchern zwei Räume und einen Leseraum im
Schramberger Schloss. Die evangelische Kirchengemeinde
löste im Zuge der Reorganisation
der Stadtbücherei ihre eigene Bücherei auf
und schenkte der Stadt rund 1100 Bücher. Mit
dem Umzug in die Räume im Schloss war damals
auch eine tiefgreifende konzeptionelle Veränderung
verbunden: die Umstellung von einer The-

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