http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0096
In den Jahren 1958 bis 1967 konnte der ganze
Nordosthang Richtung Stadt ausgegraben werden
. Wir brachten hohe Stützmauern auf den
alten Fundamenten an und haben diesen Hang
dadurch wieder begehbar und für Besucher sicher
gemacht. So konnte auch der alte Grund-
riss der Festungsanlage des Rochus Merz wieder
sichtbar rekonstruiert werden.
Anhand der Arbeitsstatistiken von Oskar Roth
aus den Jahren 1962 bis 1968 kann der Arbeitseinsatz
der Burgpioniere sehr gut verfolgt
werden.
Grabungsergebnisse dieser Zeit
(Man beachte die Nummern im Plan unten)
Bei der vorderen Kasematte (3) befindet sich
ein kleines Gewölbe und darüber die Reste
eines sehr großen Gewölbes.
Die Grundmauern stammen noch aus der
Rochus-Merz-Zeit, der Hochbau wurde in den
Jahren 1648 bis 1662 errichtet. Aufgrund der
heute vorhandenen Baurechnungen aus dem
Bissing'schen Archiv, in der Übersetzung von
Alfons Brauchle von 1959 bis i960, können
solche Erkenntnisse gewonnen werden.
Der ganze Fels von hier bis zur Brücke (7)
zeigt noch sehr beeindruckend ein Wassersammei
- und Leitsystem, das eingemeißelt worden
ist, um die Mauern vor dem ständig fließenden
Wasser im Sandstein zu schützen. Ob
das Wasser hier auch für andere Zwecke gesammelt
worden ist, wie manche meinen, ist
nicht nachweisbar, Sperreinrichtungen fehlen,
und das Leitsystem führt das Wasser nach
außen weg, den Berg hinunter.
Bei der heutigen Brücke fanden wir ein Turmfundament
mit einem großen Eingang, aber
auch angefüllt mit fundreichem Humus, der
auf die Benutzung dieses Bauwerks als Toilettenanlage
der Palasbewohner in der Frühzeit
der Burg hinweist (Horst Heß).
Bei der Brücke selber zeigten sich nach der
Ausgrabung erste Wehrgangreste in der Außenmauer
, gleichzeitig fanden wir im Fels viele
eingemeißelte Löcher für die Stützen der alten
Brücke.
In Fortsetzung der Verteidigungsanlagen entdeckten
wir die kleine Brunnenanlage beim
Halbturm in einem daneben liegenden unterirdischen
Gang. Sie wird in der Schlossbeschreibung
von 1610 als der Brunnen im Dobel bezeichnet
. Es war vermutlich ein Notbrunnen.
Die Hauptwasserversorgung erfolgte über eine
Deichelleitung von der Hochstaig her.
Dies war eine ständige Gefahr für die Sicherheit
des Schlosses und führte 1633 auch zur Katastrophe
.
Die von Rochus Merz 1559 ausgebaute Verteidigungsanlage
krönt auch das Turmfundament
des Halbturmes (Kapellenturm) mit zwei
Die schraffierten Flächen
wurden bis heute ausgegraben
und erforscht.
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