http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0097
._ii„; f/. jT
. JL**^ viv^ ^xn^^tv
_--"----■ .—im .d
■1 ■ -
Ii. ■ --
Ott
Diese Notizen stammen aus dem Jahre 1956
und erzählen von unseren Anfängen als „Schatzgräber
" auf dem Schlossberg. Von 1959 bis 1985
und auch noch danach wurde ein Tagebuch
geführt.
neuen Schießscharten, die wir auch ausgegraben
haben. Leider sind sie zerstört.
Der Schutt in der Schlucht beim Halbturm war
so hoch, dass wir nur im Laufe mehrerer Jahre
im stufenweisen Abbau die sieben Meter hohe
Schicht abräumen konnten. Um die vielen großen
Steinbrocken in den oberen Schichten zu
entfernen, mussten wir mit einem Aufzug Stein
um Stein nach oben hieven. Die Steine stammten
vom Halbturm, sie wurden bei der Renovierung
1903 von den damaligen Bauleuten
bei der Kürzung des Turmes einfach in den
Dobel geworfen, und wir Burgpioniere hatten
nun viel Arbeit damit.
Waren wir bisher mit Seilwinde und einem
kleinen, von Werner Hinger selbst gebauten
Kran ausgekommen, um einzelne Steinbrocken
zu bewegen, so mussten wir im Dobel
mit einem richtigen Bauaufzug (Spende) arbeiten
und immer darauf achten, dass wir nicht
im Übereifer zu viele Steine aufladen, sonst
hätte der Motor die schwere Last nicht hochziehen
können. Aber es ging alles gut.
So kann man im Rückblick auf die Jahre von
1956 bis fast 1985 sagen: Wir haben viel Glück
gehabt. Oskar Roth hat es in einem Gedicht
über die Christuskachel beschrieben.
Der Schatz auf Hohenschramberq.
Wir fingen an mit unserm Werk
Mit Pickel. Schaufel hoch am Berg,
Zu forschen und zu graben.1
Und siehe da-bald fanden wir -
Den ersten Schatz: Dein Bild -
Dich Christus, Herr der Dinge all,
Gezeigt als Wettenrichter f
Vor grauer Zeit hat Künstterhand
Dies Werk einmal gestaltet,
Auf Hohenschramberg- Dir zur Ehrf
Zur Mahnung Deines Watten /
Da Du uns so begegnet bist,
Soll dies uns allen deuten:
Du seiest überall - auch hier-
Undauch zu allen Zeiten.1
Nun bitten wir: Bleibe Du bei uns,
Beschütz1 dies Häuf fein Männer,
Bann1 die Gefahrent half sie fern!
Mach die uns spotten weisei
Durch Einsicht still und stumm*
Laß' uns gesund hier schaffen,
Leih' Du die Kraft zum Werk*
Denn es soll unsern Kindern
Und all1 uns Wohlgesinnten,
Freude zur Heimat machen!
Und Hohenschramberg kündet
Mit unserm Ruf ins Tat:
Liebe zur Heimat ist es -
HERR- leit' DU unsre Tat!
,.c-. 4t/4$H^-<x^*^*JUupt*tnd**u4 6&
Aber es wurde während dieser Zeit nicht nur
gebuddelt und gemauert, sondern auch andere
Tätigkeiten beschäftigten uns das Jahr über. Es
waren sehr angenehme Arbeiten.
Feste feiern
Im Sommer fand ein Burgfest statt. Zwei Tage
lang war die Burg von hungrigen und durstigen
Wanderern belagert, eine Freude für uns
als Veranstalter, aber auch für unsere Gäste. Jedes
Fleckchen der vorderen Burg war mit Bänken
und Tischen belegt. Im Palas spielte die
Musik, im kleinen Kellergewölbe gab es brennenden
Burggeist zu trinken.
Die Burgbeleuchtung entstand in diesen ersten
Jahren und ist bis heute erhalten. Werner
Hinger hat viele Stunden damit verbracht, sie
intakt zu halten.
Erste Ausstellungen unserer Fundstücke
i960: Die erste Fundausstellung fand im Burg-
stüble statt, organisiert wurde diese von Oskar
Roth.
96
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0097