Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 98
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0099
i960: In der Alten Kirche bei St. Maria erhielten
wir einen großen Raum und konnten dort
unser erstes eigenes Museum einrichten. Der
Raum wurde tapeziert und gestrichen, so konnten
wir unseren unzähligen Scherben eine Heimat
geben, und wir „puzzelten", bis uns die
Augen schwirrten. Bis heute können wir nicht
verstehen, wieso dieser für unsere Museumszwecke
ideale Bau abgerissen worden ist.

1967: In einem Schaufenster der Buchhandlung
Klaußner konnte man eine sehr schöne
Präsentation der Fundstücke mit einem interessanten
Burgenmodell von Meinrad Haas bestaunen
. Anlass dafür war das 100-jährige Stadtjubiläum
.

1979: Burgpionier und Gymnasiallehrer Bernhard
Möller zeigt eine Ausstellung im Schram-
berger Gymnasium.

Daheim warteten Frau
oder Mutter und konnten
nicht verstehen, was an
diesem verflixten Berg so
toll sein sollte.

Wer nun glaubt, das Wochenendefür
die Pioniere
sei gekommen, hat weit
gefehlt. Schon bald am
anderen Morgen ging es
zu Fuß den Berg wieder
hinauf: Wir hatten Sonntagsdienst
, und wir zeigten
den Besuchern der
Ruine unsere Arbeit.

Eugen Spinner schockierte
die Leute mit seinen
Märchen über unterirdische
Gänge von hier
nach dort und von dort
nach hier. Die Wahrheit:
Wir haben niemals einen
entdeckt!

Die Spendenkasse und
das Gästebuch mussten
streng bewacht werden,
denn einmal hat uns ein
Besucher das Kässle gestohlen
.

Als wir es bemerkten, ist
Hermann Bendel im Eilschritt
den Berg runter
und hat den Dieb noch
erwischt.

Seitdem hatten wir sicherheitshalber
das Kässle
angeschraubt.

SO EIN ARBEITSTAG

Waren wir Schüler in
der Anfangzeit der Graberei
auf der Burg jedes Mal
zu Fuß rauf und runter
gesprungen, oft im Wettlauf
, wer schneller oben
oder unten ist, so verlief
ein Arbeitswochenende
nach 1957 anders für uns
Burgpioniere. Um sieben
Uhr trafen wir uns im
städtischen Bauhof beim
Schlössle, der Marte Karle
oder ein andererfuhr uns
mitsamt Zement und Vesper
, das wir geschenkt bekommen
haben, auf die
Burg zur Arbeit.

Nach klärenden Sätzen
über die Arbeitsverteilung
ging's los: ausgraben
, pickeln, ausschaufeln
, Steine schleppen.

Die einen rührten Speis
an, schleppten Zement
und Sand, die anderen
suchten passende Mauersteine
, richteten sie zu
und transportierten sie
zur Mauerstelle, feder
wusste, was er zu tun
hatte.

Da wir oft am Hang
gemauert haben, mussten
wir dann den Speis in
ganz speziellen Blechröhren
(Spende) von oben
nach unten rutschen lassen
, eine feine, aber einfache
Rutschpartie.

Gegen zehn Uhr war
dann die erste Vesperpause
, es gab Schweinsfüßle,
manchmal auch Schinkenwurst
mit Brezeln
oder Wecken, dazu Bier
oder Sprudel je nach le-
bensalter und fugend-
schutzgesetz.

Bis 13 Uhr wurde weiter
gearbeitet. Dann kam
Werner Hinger mit seinem
Motorrad und fuhr
bis zum Palas vor.

Nach der großen Mittagspause
von 13 bis 14
Uhr ging es nochmals
kräftig an die Arbeit bis
gegen 16 Uhr, dann bröckelte
die Mannschaftszahl
rasch ab.

Einige von uns fuhren
dann mit dem IKW nach
Hause, der Rest durfte das
dreckige Werkzeug richtig
säubern und aufräumen,
die inzwischen vorhandene
Hütte ausfegen und
auch sonst Ordnung machen
.

Als Belohnung, die sie
sich selber gaben, blieben
die letzten Pioniere bis
spät in den Abend, hörten
die Kirchenglocken den
Sonntag einläuten und
genossen den Sonnenuntergang
.

98


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0099