Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 116
(PDF, 62 MB)
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wollen das Stadtarchiv zunächst mit dem Dauerbrennerargument
Haushaltslage mehr oder
weniger aufgeben. Einzelne Vorstöße aus dem
Gemeinderat, das Stadtarchiv konzeptionell
und personell aufzuwerten, führen trotz Unterstützung
durch Kreisarchivar Bernhard Rüth
zu nichts. „Und dann habe ich mir das ein paar
Tage überlegt", erzählt Erich Maier über seine
damaligen Gedanken, „interessant wäre ja
Geschichte, und Heimatgeschichte, das wäre
sicher interessant, habe aber keine so genauen
Vorstellungen gehabt, was alles auf mich
zukommt." Das Rathaus nimmt sein Angebot,
die ehrenamtliche Betreuung des Stadtarchivs
fortzusetzen, sofort an. Am 13. Mai 1993 wird
er vom Gemeinderat gewählt und von Oberbürgermeister
Dr. Herbert O. Zinell als Ehrenbeamter
vereidigt.

Am 1. September 1993 tritt er das Ehrenamt
an. Ohne ihn wäre das Stadtarchiv damals wieder
einmal wie schon des Öfteren in seiner
wechselvollen Geschichte von der Bildfläche
verschwunden und vollständig anderen städtischen
Projekten mit höherer Priorität geopfert
worden. Dank Erich Maier ist es zu diesem problematischen
Stillstand zum Glück nicht
gekommen.

Der einzige Arbeitsauftrag des Rathauses
besteht darin, dass er sich darum kümmern
soll, dass Stadtarchiv zu ordnen. Die umfangreiche
Publikationstätigkeit, mit der Franz Fehrenbacher
das Stadtarchiv bekannt gemacht
hat, wird deshalb von Erich Maier nicht fortgesetzt
. In der Öffentlichkeit wird das oft
bedauert. Nur gelegentlich entstehen einzelne
Veröffentlichungen wie zum Beispiel die Festschrift
zur 100-Jahr-Feier des Elisabethenvereins
. Durch die Konzentration auf die Erhaltung
, Ergänzung und Erschließung der
Bestände kann er aber dafür mit unermüdlichem
Fleiß mehrere große Erschließungsprojekte
durchführen, durch die sich die Benutzung
der bis dahin teilweise kaum
zugänglichen Bestände erheblich verbessert.
Franz Fehrenbacher führt seinen Nachfolger
zwar in der Anfangszeit ein, aber dennoch ist
es für ihn weitgehend ein Neuanfang: „Es war
eben die Frage, was mache ich zuerst. Da
musste ich mich zuerst einmal umsehen, was
überhaupt an Arbeiten anfallen könnten. Und
dann kamen auch schon wieder die Besucher,

und das war natürlich am Anfang schwierig,
denen Auskunft geben zu können, denn ich
wusste ja noch nicht genau, wo was ist. Das
musste ich erst einmal mit der Zeit natürlich
herausfinden, aber es lief, und es waren immer
sehr nette Gespräche mit diesen Besuchern.
Und so bin ich halt reingewachsen in die
Sache."

Mit der ihm eigenen Fähigkeit zu systematischem
Denken bringt Erich Maier für die Ordnung
einzelner Bestände sehr gute Voraussetzungen
mit. Als erste Aufgabe nimmt er sich
vor, die unübersichtlichen Altkarteien des Einwohnermeldeamtes
mit den Geburtsjahrgängen
zwischen den 1860er- und 1970er-Jahren
zugänglich zu machen, die mittlerweile zu
einer der wichtigsten Datenquellen für Personenrecherchen
geworden sind. Die Ordnung
der nach vielen Tausenden zählenden Karteikarten
in alphabetischer Reihenfolge beschäftigt
ihn von 1995 bis 1996.
Noch zeitintensiver erweist sich die systematische
Erschließung und fachgerechte Verpackung
der Fotosammlung, an der er von 1997
bis 2000 arbeitet. Nach eingehender Information
über andere Fotosammlungen entwirft er
eine eigene Systematik, die jederzeit weitere
Zugänge ermöglicht und erfasst während der
Bearbeitung etwa 5000 Fotos von den Anfängen
der Fotografie im 19. Jahrhundert bis in
die Gegenwart. Mit dieser Erschließungsqualität
ist die Fotosammlung des Stadtarchivs
über Schramberg hinaus beispielhaft. Von
2001 bis 2003 folgt die Erschließung der Kartensammlung
. Als besonders wichtiger Fortschritt
für die Bestandserhaltung wie die Benutzerfreundlichkeit
ist schließlich in seiner
Amtszeit die Mikroverfilmung der Zeitungsbestände
als am meisten gefragte lokalgeschichtliche
Quelle des 19. und 20. Jahrhunderts zu sehen
. Bis zum Beginn der Mikroverfilmung
können nur sehr umständlich Fotokopien gemacht
werden, was heutzutage mit dem 1996
angeschafften Readerprinter problemlos möglich
ist.

Erich Maier ist nahezu täglich jeden Vormittag
im Stadtarchiv anzutreffen - und zwar nicht
nur von Montag bis Freitag, sondern oft auch
am Samstag. Seine Flexibilität ermöglicht deshalb
auch auswärtigen und berufstätigen
Benutzern den Besuch des Stadtarchivs. Alle

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