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Franz Graf von Bissingen und Nippenburg:
SCHNITTPUNKTE - BEZIEHUNGEN DER FAMILIE
DER GRAFEN VON BISSINGEN ZUR STADT UND
LANDSCHAFT SCHRAMBERG
Die Familie der Grafen von Bissingen war in der Zeit von 1648 bis 1925 in Schramberg
ansässig und hat sich dort sowohl politisch, solange die Raumschaft Schramberg zu Vorderösterreich
als „Herrschaft"gehörte, wie auch wirtschaftlich im Zuge der Wirtschaftsbetriebe
der Familie in Land- und Forstwirtschaft sowie Industrie betätigt.
Nach Verkauf des Schlosses Schramberg Anfang
der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts
und des Wegzuges der Familie nach Dietingen
in das neuerbaute Schloss Hohenstein sind die
Beziehungen zu Schramberg lockerer geworden
. Der Schramberger erinnert sich an den
Namen der Grafen von Bissingen im Zuge der
Straßenbezeichnung „Graf-von-Bissingen-Stra-
Franz Graf von Bissingen und Nippenburg.
ße", er kennt die „Graf-von-Bissingen-Schule".
Er sieht die Wappen der Familie der Grafen
von Bissingen am Schloss, der St.-Maria-Kirche,
auf Brunnen und evtl. auf Grabtafeln in der
Stadtpfarrkirche oder im Falkenstein.
Die Verbindung mit der Familie, die zwar nicht
mehr in Schramberg wohnt, ist jedoch geprägt
durch den immer noch von der Familie gehaltenen
land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz
, der Schramberg umschließt - mit
Wäldern auf den Gemarkungen Schramberg,
Mariazell, Hardt und Lauterbach.
Zudem gehört die Falkensteiner Kapelle mit
dem Kunstwerk der „Beweinungsgruppe" und
der Familiengruft zum Grundvermögen der
Familie.
Daraus ergibt sich auch jetzt noch eine wechselseitige
Beziehung zu Schramberg und den
Schrambergern. Es gibt ein Familienarchiv, das
zwar nicht mehr in Schramberg eingelagert ist,
aber dessen Hauptinhalt die Geschichte von
Schramberg repräsentiert.
Ein Großteil der Einrichtungsgegenstände, die
früher im Schloss in Schramberg waren, sind
noch vorhanden, insbesondere Bilder von
Schramberg und der Vorfahren der Familie, die
in Schramberg lebten. Die Falkensteiner
Kapelle beinhaltet die Gruft der Familie der
Grafen von Bissingen bis zum heutigen Tag.
Wenn schon nicht die Familienmitglieder in
Schramberg geboren sind, so werden sie zumindest
dort in Schramberg beigesetzt.
Es besteht somit trotz Wegzug der Familie eine
enge emotionale und wirtschaftliche Beziehung
zu Schramberg, die vielleicht auch als
„Heimat" bezeichnet werden kann.
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