Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 133
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0133
Die Tennenbronner Kirchenbucheinträge

Auf die Abschrift der Tennenbronner Kirchenbucheinträge
legte der gelernte Buchhalter
allerdings besonderes Augenmerk. Hier fertigte
er in 13 Bänden eine Zusammenstellung aller
Familien des katholischen Ortsteils an, die von
der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis weit
ins 20. Jahrhundert reicht. Sie schließt also
bequemerweise auch jene Zeit mit ein, für die
man bei den übrigen Herrschaftsorten auf die
Familienregisterkopien zurückgreifen muss,
wobei man sich notgedrungen mit der Kurrentschrift
des 19. Jahrhunderts zu befassen hat.

Amtsrechnungen

und Kontraktenprotokolle

Die Sammlung der Familienblätter ist sicherlich
der größte Schatz im Archiv Haigis. Die Bestände
erschöpfen sich aber keineswegs darin.
Abgesehen von den Familienblättern hat Alfons
Haigis auch Abschriften der Amtsrechnungen
und der so genannten Kontraktenprotokolle der
Herrschaft Schramberg erstellt. Auch die
beiden Leibeigenenbücher von 1656 ff. und
1717 ff. sowie die Strafprotokolle aus dem frühen
18. Jahrhundert finden sich in einer Transkription
. Dadurch, dass Haigis die Einträge aus
diesen Quellen meist auch in die entsprechenden
Familienblätter einarbeitete, hat er diese
nochmals deutlich aufgewertet.
Die Amtsrechnungen reichen, wenn auch lückenhaft
, bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts
zurück und geben nicht nur dem Familienforscher
einen Eindruck von den Besitz- und Erbfolgeverhältnissen
der Zeit vor Beginn der Kirchenbücher
. Auch Wanderungsbewegungen in
das oder aus dem Herrschaftsgebiet sind damit
in Einzelfällen nachvollziehbar.
Wollte z. B. ein Untertan für immer aus der
Herrschaft wegziehen, hatte er einen „Abzug"
zu zahlen, der je nach Menge der „abgezogenen
" Güter und Geldwerte höher oder niedriger
veranschlagt wurde. Diese Abzugszahlungen
sind in den Amtsrechnungen verzeichnet.
Die Berechnung dieser und anderer Zahlungen
erfolgte übrigens auf der Grundlage der Angaben
im Urbar des Rochus Merz von Staffelfel-
den von 1549, das über gut zwei Jahrhunderte
den Maßstab für zahlreiche behördliche und
steuerliche Vorgänge in der Herrschaft Schramberg
bildete.3

Urkunden aus dem Archiv.

Die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts angelegten
Kontraktenprotokolle liefern ein noch
detaillierteres Bild und ergänzen die Angaben
aus den Tauf-, Ehe- und Sterberegistern oft um
entscheidende Hinweise auf familiäre Verbindungen
. Kam es z. B. infolge des Todes eines
Elternteils zur Erbteilung, dann wurde im entsprechenden
Kontraktenprotokoll nicht nur
verzeichnet, was vererbt wurde, sondern auch
an wen. Die zu diesem Zeitpunkt noch lebenden
Kinder wurden dabei in der Regel namentlich
genannt. Bei verheirateten Töchtern ist
außerdem meist auch der Ehemann mit angegeben
. Zusammen mit den in den Kirchenbüchern
niedergeschriebenen Informationen
ergab sich so für Haigis ein kohärentes Bild an
Filiationen, an denen sich der genealogisch
Interessierte heute mithilfe der Familienblätter
recht unkompliziert entlanghangeln kann.
Dass es sich trotzdem immer wieder lohnt, doch
noch einmal einen Blick auf die Transkriptionen
der Rechnungen, Protokolle und Register zu
werfen, zeigt sich im Fall der beiden Leibeigenenregister
von 1656 ff. und 1717 ff. Zwar hat
Haigis deren Einträge zu einem größeren Teil
ebenfalls in die Familienblätter übernommen,
aber es gibt immer wieder versteckte Informationen
zu Verknüpfungen, die der Genealoge
übersehen oder nicht beachtet hat.

Weitere Schätze

Die Fülle an weiterem Material, das im Archiv
Haigis zu finden ist, lässt sich an dieser Stelle
nicht systematisch beschreiben. Einige wenige

133


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0133