Museums- und Geschichtsverein e.V. Schramberg, [ohne Signatur]
D'Kräz: Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg
Schramberg, 25.2005
Seite: 137
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0137
Gernot Stähle:

DAS ALBERT-BAUER-ARCHIV - ARCHIV UND
BIBLIOTHEK DER ARBEITERBEWEGUNG IN DER
INDUSTRIESTADT SCHRAMBERG

Entstehungsgeschichte des Archivs

Im Sommer 1926 veranstalteten Schramberger
Sozialdemokraten zu Ehren der Parteigenossen,
die bereits über 25 Jahre treu zur Partei standen,
ein großes Parteifest. Verbunden wurde dieses
Fest mit dem fünfjährigen Bestehen der Sozialdemokratischen
Bezirkspresse, der „Schwarzwälder
Volkswacht1". Im Vorfeld zu diesem Fest
erschien in der „Schwarzwälder Volkswacht"
ein Bericht aus der Frühgeschichte des Schramberger
Sozialdemokratischen Vereins. Seit den
Anfängen waren fast vierzig Jahre vergangen,
manches Ereignis schien in der Erinnerung
getrübt oder war bereits der Vergessenheit
anheim gefallen. Schramberger Sozialdemokraten
hegten deshalb den Wunsch nach einem
eigenen Parteiarchiv. Sie beauftragten den Genossen
Karl Knupfer (1866-1937) damit, ein
solches anzulegen.

Karl Knupfer schien für diese Aufgabe besonders
prädestiniert, gehörte er doch selbst zu
den Gründungsmitgliedern des Vereins. Vom
Schriftführer bis zum ersten Vorsitzenden hatte
Knupfer schon die verschiedensten Führungspositionen
im Verein bekleidet, darüber
hinaus war er viele Jahre Lokalkorrespondent
der Stuttgarter SPD-Tageszeitung „Schwäbische
Tagwacht" und Redakteur der „Schwarzwälder
Volkswacht".

Die Spuren dieses ersten Parteiarchivs verlieren
sich. Im Dritten Reich erschien es nicht
ratsam, sozialdemokratische Unterlagen aufzubewahren
. Glücklicherweise haben einige der
alten Protokollbücher und die Lokalberichte
Karl Knupfers in der „Schwäbischen Tagwacht
" die Nazi-Diktatur überlebt. Sie bilden
die Grundlage des heutigen Archivs.2
Nach 1945 gab es für Schramberger Sozialdemokraten
Wichtigeres zu tun, als sich an ihrer
alten Parteigeschichte zu erwärmen. Ein eigenes
Archiv war jedenfalls kein Thema. So sollten
noch Jahre vergehen, bis einem jungen

Das Haus Hebelstraße 1, heute Schiltachstraße
89, festlich geschmückt an Ostern 1909 anlässlich
der Primiz von Pater Oskar Schinle. Anfang
1920 diente das Erdgeschoss Gewerkschaftssekretär
Karl Schlotter von den Christlichen Gewerkschaften
als Büro und Wohnung. Heute beherbergt
das Haus das Albert-Bauer-Archiv

Genossen, nennen wir ihn G.S., als Schriftführer
des Vereins, die alten Protokolle anvertraut
wurden. Er war wohl der Erste, der sie nach
langer Zeit auch wieder las. Die Protokolle beschäftigten
G.S. in der Folgezeit, und er wollte
mehr über die Anfänge der Arbeiterbewegung
in Schramberg erfahren. Er fragte bei den ältesten
Genossen nach, doch selbst die waren
noch zu jung, keiner wusste mehr richtig Bescheid
.

Der eigene Großvater, Gewerkschaftsmitglied
seit 1906, kannte natürlich noch persönlich
die führenden Schramberger Sozialdemokraten
. Das war aber auch schon alles.
Ein wenig mehr erfuhr G.S. aus den Zeitungen

137


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0137