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faitnacht 190G,
1906: Fasnetsgruppe vor dem Umzug vor dem
ehemaligen Pfarrhaus. Auf der Brücke zwischen
heutiger Kreissparkasse und dem Gasthaus
„Schlossberg".
festlegte. Dabei wurde auch an ein Archiv
gedacht, um das Brauchtum zu dokumentieren
.
Das bisher vorhandene Archivmaterial aus der
Zeit vor der Carnevalsgesellschaft wurde in
einem zur Verfügung gestellten Dachraum der
Realschule gelagert. Gleichzeitig wurde dieser
Raum auch als Fundus eingesetzt. Albert Schmie
hatte die Verantwortung, alles, was an Registraturunterlagen
und Utensilien zur Verfügung
stand, in diesem Raum zu lagern. Schon bald
war aber dieser Dachraum für die Aufbewahrung
von Dokumenten und Utensilien zu
klein, und die Carnevalsgesellschaft bemühte
sich um einen größeren Raum. Wenige Jahre
später wurde dann der Carnevalsgesellschaft
auf dem Dachboden der „alten Kirche" (dem
damaligen Feuerwehrmagazin) ein Platz zur
Verfügung gestellt. Jedoch schon nach kurzer
Zeit stellte sich dieser neue Raum als ungeeignet
heraus, da die Räumlichkeit offen und für
jeden zugänglich war. Der damalige Kammerwart
Otto Haas versuchte trotzdem aus den
gegebenen Verhältnissen das Bestmögliche zu
machen, als dann aber das vorhandene Archivmaterial
auch noch durch Feuchtigkeit in Mitleidenschaft
gezogen wurde, musste man sich
Ende der 40er-Jahre wieder nach einer neuen
Bleibe umsehen. Erst seit Anfang der 50er-
Jahre sind das Archiv und der Fundus in der
hinteren Burgschule, Burgweg 2, für die Zunft
befriedigend untergebracht.
Bei den vergangenen Umzügen dürfte das eine
oder andere Dokument verloren gegangen
1913: Umzugsgruppe der Bäckerinnung auf dem
Schulplatz hinter der Berneckschule.
sein, denn es fehlen einige Protokolle aus den
1910er- und 1920er-Jahren vom damaligen
Zunftschreiber Karl Ilg. Aus einem Zunftprotokoll
vom 22.Januar 1929 ist ersichtlich, dass in
der Carnevalsgesellschaft über die fehlenden
Protokolle gesprochen wurde. Es heißt dort:
„Rat Haas soll mit Herrn Ilg wegen den früheren
Protokollen unterhandeln." Leider hat sich
aber nichts Positives ergeben, und die Protokolle
blieben bis heute verschwunden. Es gab
zur damaligen Zeit niemanden, der sich im
Detail um Akten oder Dokumente gekümmert
hat.
Mitte der 1930er-Jahre und nach dem Zweiten
Weltkrieg hat der damalige Kritzelmeister Oskar
Eisele durch seine Öffentlichkeitsarbeit
über die Schramberger Fasnet den überlieferten
Fastnachtsbrauch der Bevölkerung nahe
gebracht. Ohne seine zahlreichen Veröffentlichungen
, Protokolle und Schriftstücke würden
im heutigen Archiv viele Zeitdokumente fehlen
.
Otto Haas kümmerte sich in den 1950er-Jah-
ren, und später unter Mithilfe von Erwin Pfeiffer
, um die ordnungsgemäße Archivierung des
vorhandenen Materials und der neu hinzukommenden
Dokumente. Nachdem Otto Haas
1965 das Amt abgab, hat Erwin Pfeiffer die Verwaltung
der Kammer mit besonderem Eifer
übernommen. Er hat alle Dokumente und
Schriftstücke nach Jahrgängen geordnet und
alle Fotos chronologisch sortiert und abgelegt.
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