http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/kraez_25/0178
Die Gründung der Werkfeuerwehr
Offiziell gilt der 25. November 1900 als Gründungstermin
für die „Werkfeuerwehr Junghans
". In ihr wurden alle Belegschaftsmitglieder
vereint, insgesamt 42 bis 46 Mann, die bereits
in den vorausgegangenen Jahren im Rahmen
ihrer Möglichkeiten zur Brandbekämpfung
zur Verfügung standen und „in der Nähe
wohnten". Ein Hauptgrund dürfte aber auch
gewesen sein, eine betriebswirtschaftlich
erfassbare Größe zu bekommen, um neben der
fachlichen Ausbildung auch die erforderliche
Vierrädrige mechanische 22-Meter-Leiterfür
Pferdezug, Baujahr 1901, auf dem 1. Kreisfeuerwehrtag
am 29. Mai 1949 in Schramberg.
technische Ausrüstung betriebskonform beschaffen
zu können. Es charakterisiert sowohl
den Zeitgeist wie die Firma, dass anfänglich am
Sonntagvormittag geübt wurde, und es charakterisiert
vor allem die Feuerwehrmänner selbst,
wenn man weiß, dass ihnen anfänglich als Ausrüstung
lediglich Helm, Fangleine und Beil zur
Verfügung standen, wozu dann allerdings
bereits ein Jahr später eine 24-Meter-Magirus-
Ausziehleiter hinzukam. Persönlicher Einsatzwille
, ja individueller Mut waren für den Einsatzerfolg
ausschlaggebend.
Der erste Kommandant
Obwohl die Werkfeuerwehr sehr schnell zu
einer wichtigen Institution
in der Firma
wurde, dauerte es bis
zum Jahr 1907, bis der
Verwaltungsrat der damaligen
Vereinigten
Uhrenfabriken von Gebrüder
Junghans und
Thomas Haller AG eine
Satzung für die Junghans
Werkfeuerwehr
genehmigte, die erstmals
auch offiziell einen
Kommandanten vorsah. Karl Rible, der
erste Träger dieses Titels, konnte noch im selben
Jahr die erste Weckerlinie in Betrieb nehmen
.
Dabei handelte es sich anfänglich um eine
Klingelleitung zwischen Firma und Gut Berneck
, die das Fabriktelefon ergänzte. Sie wurde
im Laufe der Zeit noch auf weitere Stellen ausgeweitet
und 1927, nach heftigen „Diskussionen
" zwischen den Feuerwehren der Stadt
Schramberg und den inzwischen gemäß den
Besitzverhältnissen getrennten Fabrikfeuerwehren
Junghans und Landenberger (H.A.U.)
über die jeweilige Zuständigkeit, zu einem Verbund
geschaltet.
Wie die verschiedenen Verträge zwischen den
Jahren 1914 und 1927 zeigen, schwelte diese
teilweise auch personell gefärbte Problematik
noch lange weiter.
Zeitweise wurde sogar das Ministerium in Stuttgart
eingeschaltet. Trotz allem sorgte die Weckerlinie
für eine spürbare Leistungssteigerung,
die sich auch organisatorisch bei Einsätzen äußerer
/ Rible
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